Die Segel sind gesetzt, seit Montag (24.7.) liefern sich neun internationale Teams ein Kopf an Kopf Rennen um die Weltmeisterschaft in der 52. Superseries vor der Küste Mallorcas.

Ausgangspunkt ist der Hafen Puerto Portals, wo die Boote am Abend vertäut werden. Wie hochgezüchtete Rennpferde warten sie auf ihren Einsatz und werden von den Crews umsorgt. Die Segelschiffe sind 15,9 Meter lang, 4,42 Meter breit und haben eine Segelhöhe von 22,5 Metern. Ihre Schnelligkeit lässt sich bei dem Anblick der schlanken Rümpfe erahnen.

Zweimal täglich geht es raus, gesegelt wird in der Bucht von Palma. Die Hightech-Rennboote gehören Mäzenen aus aller Welt, Sponsoren unterstützen die Wettkämpfe, bei denen es vor allem ums Ansehen geht.

„Jeder kann gewinnen, alles ist offen", sagt Nacho Postigo, Navigator des türkischen Teams „Provezza". Die letzten Tage seien herausfordernd gewesen, da es bewölkt war. Das wirke sich auch auf den Wind aus. „Man muss Perfektion mitbringen, und ein bisschen Glück gehört auch dazu", so Postigo.

Adrian Stead kommt von der „Rán Racing", dem schwedischen Boot von Niklas Zennström. „Es geht bei jedem Rennen darum, die kleinen Details richtig zu machen", sagt Stead. Der Mallorquiner Pedro Mas segelt für das deutsche Team „Platoon". „Natürlich hoffe ich, dass wir gewinnen", sagt er. „Aber alle Teams liegen eng zusammen."

Bereits zum dritten Mal macht die Regatta der 52. Superseries Station auf Mallorca, zwei weitere Male werden sie in den kommenden Jahren erwartet. „Wir sind sehr glücklich, einen Vertrag über einen so langen Zeitraum abgeschlossen zu haben", sagt Corinna Graff, Chefin des noblen Hafens im Südwesten der Insel. Das sei alles andere als üblich. In dieser Saison haben die Segler schon an etlichen Häfen dieser Welt festgemacht. Am 16. Januar ging es los in Key West, Florida (USA). Es folgte am 7. März der Miami Royal Cup, am 16. Mai und 21. Juni fanden Rennen in Italien statt. Jetzt ist man bis zum 28. Juli in Puerto Portals, ab dem 19. September folgt das große Finale bei Menorca, wo man den Hafen von Maó ansteuern wird.

Welches Team gerade in Führung gegangen ist, wie sich das auf die Gesamtwertung auswirkt, Live-Videos sowie Zusammenfassungen von den Renntagen kann man sich hier anschauen.

Die Copa del Rey

Auch die bekannteste Regatta Mallorca steht vor der Tür. In der Bucht von Palma beginnt am Samstag (29. Juli) die Copa del Rey. Eine Woche lang, bis zum 5. August, segeln hier mehr als 135 Teilnehmer aus insgesamt 23 Ländern um die Wette. Das ist Rekord, so viele Teilnehmer wie in diesem Jahr gab es seit Bestehen des Wettkampfes im Jahr 1982 noch nie. Wegen des großen Andrangs und fehlender Liegeplätze musste der Real Club Náutico sogar einige Absagen erteilen. In diesem Jahr sind Segler aus ­Deutschland, Argentinien, Österreich, Belgien, Brasilien, Chile, Ecuador, Spanien, Japan, Italien, Ungarn, Frankreich, England, Monaco, Norwegen, Peru, Portugal, Russland, Schweden, der Schweiz, der Türkei, den Niederlanden und den USA mit dabei.

Auch die spanische Königsfamilie wird erwartet, Spaniens König Felipe VI. wird aller Voraussicht nach wie schon 2016 mitsegeln.

Am Start sind Boote von einer Länge zwischen acht und 21 Metern. Organisator Gaspar Morey: „In diesem Jahr haben wir die Flotte in zehn Klassen aufgeteilt. Das sind zwei Klassen mehr als wir in den vergangenen Jahren hatten." Die Vielfalt der 36. Flotte der Copa del Rey sei beispiellos, so Gaspar Morey. Und sicher wird sie bei einem Hafen-Spaziergang nicht zu übersehen sein.