Als Triathlon-Weltmeister Mario Mola am Montag (23.4.) auf den Bermudas landete, erreichte ihn eine Schreckensnachricht. Seine Freundin Carolina Routier, ebenfalls professionelle Triathletin, ist beim Radtraining im katalanischen Banyoles von einem Auto frontal angefahren worden und hat sich sechs Rippen, das Schulterblatt, das Schlüssel- und Jochbein gebrochen. Mario Mola will dennoch am zweiten Rennen der ITU World Series teilnehmen. Das Interview fand vor dem Unfall statt.

Ist der dritte WM-Titel in Folge ein machbares Ziel?

Ich bin gut in die Saison gestartet, aber das ist nur der Anfang. Die WM-Serie ist lang und es wird wichtig sein, das ganze Jahr konstant Leistung abzurufen. Das ist schwierig, weil über einem immer das böse Gespenst der Verletzungen kreist. Der Titel ist ein ambitioniertes Ziel, aber auch realistisch. Ich werde mein Bestes geben, um die gute Form beizubehalten.

Sie sind mit einem zweiten Platz in Abu Dhabi gestartet. Wie fit sind Sie?

Ich fühle mich gut. Ich war unsicher, da ich nicht wusste, in welchem Zustand sich die anderen Triathleten befinden. Durch das schlechte Wetter war das Rennen etwas chaotisch. Es gab viele Stürze. Daher bin ich mit dem zweiten Platz zufrieden. Jetzt liegt aber noch eine Menge Arbeit vor mir.

Haben Sie schon Ihre Konkurrenten um den Titel ausfindig gemacht?

Durch die Stürze in Abu Dhabi ist das schwierig zu beurteilen. Neben dem Gewinner des Rennens, Henri Schoemans, zähle ich den Briten Alistair Brownlee und den Spanier Fernando Alarza zu den Kandidaten.

Spüren Sie als Titelverteidiger mehr Druck?

Nein, es motiviert mich, weiter mein Bestes zu geben. Wie in den zwei Jahren zuvor wird es nicht einfach. Die anderen haben einen Vorteil: Sie haben die Motivation, die Weltmeisterschaft zum ersten Mal zu gewinnen.

Sie fliegen mehrere Tage vor den Rennen zu den Wettkampf­orten. Warum?

Der Vorteil daran ist, dass man besser in das Rennen reinkommt. Der Nachteil, dass ich die Trainingsmöglichkeiten vor Ort oft nicht kenne. Die Wettkampforte bieten meist keine guten Bedingungen. Ich versuche, immer einen Mittelweg zwischen Anpassung vor Ort und Training zu Hause zu finden. Damit bin ich in den vergangenen Jahren am besten gefahren.

Haben Sie sich besonders auf die Bermudas vorbereitet?

Ich habe auf Mallorca trainiert, wo das Wetter ähnlich ist. Ich rechne mit keiner extremen Hitze am Wettkampftag.

Was wird voraussichtlich die größte Schwierigkeit sein?

Es ist das erste Mal, dass die Triathlon-WM auf den Bermudas gastiert. Wir kennen daher die Strecke nicht. Flora Duffy hat die vergangenen beiden Weltmeisterschaften der Frauen gewonnen und kommt von dort. Sie meinte, dass besonders die Radstrecke sehr anstrengend ist. Als Radspezialistin ist es für sie ein Vorteil, den sie nutzen wird.