Die Temperaturen steigen, die Sonne lässt sich immer häufiger blicken. Die Strandsaison beginnt in Kürze, und die Insulaner machen sich zunehmend Sorgen um operación bikini - sprich, die ideale Strandfigur zu bekommen. Da kommt es ungelegen, dass mit dem Megasport Mallorcas größtes Fitnessstudio wegen Lizenzmängeln Anfang Mai schließen musste. 9.000 Kunden sind auf der Suche nach einer neuen Trainingsstätte. Gar nicht so einfach.

Die deutsche Kette McFit ist nur mit einem Fitnessstudio auf der Insel vertreten - an den Avenidas in Palma. Es hätten sich viele Neukunden angemeldet, meint eine Rezeptionistin. Insofern es denn ging. Denn zwischenzeitlich funktionierte das System nicht mehr. „Das Computersystem wird von Deutschland aus zentral gesteuert und war lahmgelegt", so die Rezeptionistin. „Mittlerweile funktioniert es aber wieder."

Mit sechs Filialen ist die mallorquinische Kette Illes auf Mallorca vertreten. Auch hier gab es Zuwachs. „Der Mai ist so schon ein guter Monat für uns", sagt Gründerin Naty Company. „Durch das Megasport-Aus hat sich die Zahl der Anmeldungen in ­diesem Monat verdoppelt." Um die vielen Neukunden bedienen zu können, hat das Fitnessstudio die Öffnungszeiten auf 6 Uhr vorverlegt und bietet mehr Kurse an. „Megasport hatte sein Aus am Donnerstag (3.5.) verkündet. Am Montag danach hatten wir schon genug Leute für 60 neue Kurse", sagt Company.

Für die Neukunden reicht das aber nicht aus. „Megasport hatte besonders am Abend eine Vielzahl an Kursen im Angebot. Bei Illes stehen nur ein oder zwei Kurse zur Wahl", sagt eine Kundin, die gewechselt hat. Auch prinzipiell gelte: „Wer einmal bei Megasport war, vermisst die Angebote."

„Unser Vorteil ist, dass man als Mitglied zwischen den einzelnen Filialen wechseln kann", wirbt Company für die Kette Illes. „Zudem bieten wir auch ein Schwimmbad, einen Kinderspielplatz und ein Restaurant an."

Nicht nur die Fitnesssportler suchen eine neue Bleibe, auch die Boxer mussten in den Sack hauen. „Ich habe drei neue Leute bei mir im Club aufgenommen", sagt Ismael Lliteras aus Palmas Boxverein Sportcontact Gym. Mehr dürfen aber nicht kommen. „Ich will der kleine Club aus dem Viertel bleiben. Die Zufriedenheit meiner Mitglieder ist mir lieber als das Geld."

Auch die ehemaligen Angestellten vom Megasport mussten sich eine neue Arbeit suchen. „Einige haben gekündigt und haben zu anderen Fitnessstudios gewechselt", sagt Tomás Ibarz, Sprecher von Megasport. „Alle anderen werden bis Ende Mai weiterbezahlt. Danach laufen die Verträge aus."

Sportler wie Trainer werden hoffen, dass der Megapark bald wieder öffnet. Das ist auch der Plan der Cursach-Gruppe. „Wir werden bald dem Rathaus unsere Pläne für ein neues Projekt vorlegen", so Ibarz. Dann soll der Betrieb im gleichen Gebäude mit gültigen Lizenzen wieder aufgenommen werden. „Wann das genau ist, liegt nicht in unseren Händen, sondern in denen vom Rathaus."