Es geht wieder los. Endlich kann auf Mallorca wieder Profifußball geguckt werden. Real Mallorca startet am Sonntag (19.8., 19 Uhr) mit einem Heimspiel im Stadion von Son Moix in die neue Saison. Zum Auftakt geht es gegen Osasuna. Die MZ erklärt, mit welchen Erwartungen die Mallorquiner in die Saison gehen, wie sich der Kader im Sommer verändert hat und wer die stärksten Konkurrenten sind.

Ausgangslage

Real Mallorca sei gefühlt ein Erstligist, komme aber als Aufsteiger aus der dritten Liga und müsse daher mit Demut an die neue Spielzeit herangehen, sagte Manager Maheta Molango im MZ-Interview vergangene Woche. Der

Club hatte den Absturz in die Drittklassigkeit verkraftet und den direkten Wiederaufstieg geschafft.

Die Vorbereitungen für die neue Saison hatte der Club auf der Insel gestartet. Einen Großteil der sportlichen Aufbauarbeit erledigte die Mannschaft dann im Trainingslager in Benahavís in der Nähe von Marbella. Bei den Testspielen beschränkte sich Real Mallorca auf spanische Gegner. So gab es im Trainingslager ein torloses Unentschieden gegen den künftigen Ligakonkurrenten Málaga und am Samstag (11.8.) beim Trofeu Ciudat de Palma einen 3:2-Sieg gegen Alcorcón, das ebenfalls in der zweiten Liga spielt.

Die Rückkehr in die zweite Liga ist für Real Mallorca mit finanziellen Problemen verbunden. Die spanische Liga schreibt jedem Club eine individuelle Gehaltsobergrenze vor. So darf Mallorca trotz finanzstarker Eigentümer nur 4,5 Millionen Euro für Gehälter von Spielern und Mitarbeitern sowie Ablösesummen ausgeben. Zum Vergleich: Erstligaabsteiger Málaga stehen etwa 25 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Mannschaft

Bereits im Jahr zuvor hatte Real Mallorca den Kader so konzipiert, dass er nach dem Aufstieg in der zweiten Liga mithalten kann. So bleibt der Kern der Startelf des vergangenen Jahres erhalten. Dazu zählen Torwart Manolo Reina, die Innenverteidiger Antonio Raíllo und Xisco Campos, Rechtsverteidiger Joan Sastre, der weite Teile der Vorbereitung wegen Kniebeschwerden gefehlt hat, die Mittelfeldspieler Salva Sevilla und Marc Pedraza sowie Angreifer Lago Júnior.

Neun Zugängen stehen bislang zehn Abgänge gegenüber. Es ist davon auszugehen, dass bis zum Transferschluss Ende August noch in beide Richtungen etwas passiert. Auf der einen Seite sucht Real Mallorca noch einen Stürmer und einen Innenverteidiger. Auf der anderen Seite stehen derzeit 29 Spieler im Kader. Die spanische Liga erlaubt jedoch höchstens 25 Spieler pro Mannschaft. Der Club könnte den Kader verkleinern, indem er junge Spieler in der zweiten Mannschaft anmeldet oder eben an andere Vereine abgibt. So werden wohl kaum drei Links- und drei Rechtsverteidiger gebraucht, die gerade im Kader stehen und sich um zwei Positionen streiten.

Bei den Neuzugängen sucht der deutsche Fußballfan vergeblich bekannte Namen . Real Mallorca verpflichtete hauptsächlich Spieler aus der zweiten und dritten spanischen Liga. Als Königstransfer kann wohl Carlos Castro angesehen werden, für den die Mallorquiner knapp 500.000 Euro Ablöse bezahlten. Der Stürmer hat es bei Sporting Gijón auf elf Tore in 51 Erstligapartien gebracht. In der Vorsaison saß der 23-Jährige in der zweiten Liga fast nur auf der Bank und traf lediglich ein Mal in 19 Spielen. Zwei Neuzugänge werden den Saisonstart verpassen. Mittelfeldspieler Dani Rodríguez und Angreifer Sergio Buenacasa verletzten sich im Trainingslager. Letzterer wird gar monatelang fehlen.

Die Gegner

Durch den Abstieg von FC Barcelona B und Sevilla Atlético gibt es erstmals seit 15 Jahren keine zweite Mannschaft in der zweiten Liga. Mallorca trifft in dieser Saison auf klangvolle Namen wie die Erstligaabsteiger Deportivo La Coruña, FC Málaga und UD Las Palmas. Neben den Mallorquinern sind mit Extremadura UD und Rayo Majadahonda auch zwei kleine Clubs aufgestiegen. Neben den Absteigern der Vorsaison dürften sich Sporting Gijón und Real Zaragoza - die in der vergangenen Spielzeit in den Play-offs scheiterten - Chancen auf den Aufstieg ausrechnen.

Zu den namhaftesten Spielern der Liga zählen Enzo Zidane (Rayo Majadahonda), der älteste Sohn von Zinedine Zidane, Adrián Ramos (Granada CF), der in der Bundesliga bei Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund spielte, und die langjährigen Erstligaprofis Diego Capel (Extremadura UD), Manu del Moral (Tarragona) und Michael Krohn-Dehli (Deportivo La Coruña).

Den wertvollsten Kader stellt der FC Málaga mit 36,45 Millionen Euro (Quelle: www.transfermarkt.de). Real Mallorca liegt mit 10,9 Millionen Euro in der Mitte.

Ein Saisonziel will der Club nicht veröffentlichen. Man wolle sich stattdessen Etappenziele setzen und mit dem Klassenerhalt anfangen, so Molango. Sollte Mallorca den Schwung aus dem Vorjahr mitnehmen können, ist mit etwas Glück vielleicht ein Play-off-Platz drin. Dass man mit einem geringen Gehaltsbudget auch den großen Sprung schaffen kann, zeigte Huesca in der Vorsaison. Das Team hatte 5,3 Millionen Euro zur Verfügung und schaffte mit dem zweiten Platz den direkten Aufstieg. Der erste Schritt ist gegen Osasuna zu machen, wo mittlerweile Ex-RCD-Spieler Brandon Thomas spielt. Eintrittskarten gibt es ab 10 Euro unter www.entrees.es oder an der Tageskasse am Stadion.