Palmas Volleyballclub ist es in den vergangenen zwei Jahren gelungen, diesen Sport auf Mallorca wieder populär zu machen. Als Can Ventura hat der Verein unter Präsident Damià Seguí in der Saison 2016/2017 als Aufsteiger den Meistertitel und Pokal gewonnen. Selbst nach dem Abschied des Mäzens und einer ungewissen Zukunft in der Saison darauf errreichte der Club, der mittlerweile Urbia Palma heißt, das Pokalfinale und die Play-offs der Liga. Am Samstag (13.10., 18 Uhr, Dauerkarten für 50 Euro gibt es unter www.clubvoleypalma.com) startet Urbia Palma mit einem Heimspiel in der Halle von Son Moix gegen den FC Barcelona in die neue Saison. In dieser Spielzeit erhält der Club mit Conectabalear CV Manacor auch einen Konkurrenten von der Insel.

Die Fans von Urbia Palma werden zu Saisonbeginn erst mal neue Spielernamen pauken müssen. Aus dem Vorjahr ist nur Renzo Cairus geblieben. Mit Zuspieler Victor Viciana, Libero Alejandro Fernández und Jorge Fernández, dem Kapitän der spanischen Nationalmannschaft, hat alles, was Rang und Namen hatte, den Verein verlassen. Das hat finanzielle Gründe, meint der brasilianische Trainer Marcos Dreyer. „Im Vorjahr hatten drei Spieler noch alte Verträge, die Damià Seguí bezahlt hat. Diese Saison zahlen wir alles selbst und haben einen normalen Etat für die Liga."

Durch die Kürzungen musste Dreyer bei der Spielersuche kreativ werden. Der Mallorquiner Xiscu Mas kommt vom CV Sóller, der Jugendmannschaft von Urbia Palma. „Die sind immerhin in der vergangenen Saison spanischer Jugendmeister geworden." Bei anderen Spielern erhielt Palma den Zuschlag, weil sie in ihren Vereinen nicht die gewünschte Spielzeit bekamen. Jean Pascal Diedhiou zum Beispiel. Der Spanier mit senegalesischen Wurzeln hat ein Gardemaß von 2,10 Meter und kann sechs Jahre Erstligaerfahrung vorweisen. Der 25-jährige Mittelblocker kommt von Unicaja Almería und dürfte Palma Stabilität in der Abwehr bringen. Das Angriffsspiel soll Gerard Osorio beleben. Er kommt vom Meister CV Teruel. „In der vergangenen Saison war er der beste Außenangreifer."

Teruel und Almería sieht Marcos Dreyer in der kommenden Saison als die zwei Übermannschaften an. In der vergangenen Spielzeit konnte Palma mit den beiden Clubs mithalten, dieses Jahr werde das wohl schwieriger, so der Coach. „Ich habe sieben gute Spieler für die sechsköpfige Startformation. Im direkten Duell können wir auch starke Gegner schlagen. Aber um die ganze Saison oben mithalten zu können, bräuchten wir mehr Alternativen auf der Bank." So erwartet der Brasilianer eher einen Platz im Mittelfeld, wobei er einen offenen Kampf um die beiden Play-off-Plätze hinter Teruel und Almería erwartet.

Einen ersten Eindruck vom Team haben die Fans beim Trofeu Ciutat de Palma Ende September bekommen. Beim Mini-Turnier trafen Palma, Manacor, Ushuaïa Ibiza und der Schweizer Club TSV Jona aufeinander. Palma verlor das entscheidende Spiel gegen Ibiza mit 2:3 und belegte den zweiten Platz. „Details haben das Spiel entschieden", sagt Dreyer. Mehr Sorgen könnte sich Conectabalear CV Manacor machen, der gegen die Ligakonkurrenz jeweils mit 0:3 unterlag. „Ihnen fehlten noch zwei starke Spieler. Ich glaube nicht, dass sie in der Liga abgeschossen werden.

Besonders bei den Heimspielen wird es Manacor den Gegnern schwer machen", sagt Dreyer. Manacor startet auswärts gegen Textil Santanderina in die neue Saison. Das erste mallorquinische Derby gibt es dann am 8. Dezember in Manacor.