Ein Derby ist im Sport immer ein besonderes Spiel. Zwei Clubs aus einer Region treffen aufeinander. Auf dem Spielfeld kochen die Emotionen dann meist über, die Fans sorgen zudem für eine hitzige Atmosphäre. Im Fußball kommt es bei solchen Duellen leider oft zu gewaltsamen Ausschreitungen. „Im Volleyball läuft aber alles etwas ruhiger ab", beruhigt Andreu Mesquida, Präsident von Conectabalear Manacor.

Das Derby zwischen Conectabalear Manacor und Urbia Palma wird mit Spannung erwartet. Die beiden Mannschaften sind noch nie in der ersten spanischen Volleyballliga aufeinander getroffen. Am Samstag (8.12., 19 Uhr) wird in Manacors Sporthalle Na Capellera gespielt. Trotz des Debüts kennen sich beide Teams bestens. In der Vorbereitung vor dieser Saison spielten sie zwei Mal gegeneinander. Beim Trofeu Ciutat de Palma gewann Urbia Palma mit 3:0-Sätzen, eine Woche später beim Pokal in Manacor mit 3:1-Sätzen.

Auch in der Liga liegt die Favoritenrolle klar bei Palma. Schließlich trifft der spanische Meister von 2017 auf den Erstliganeuling. „Ein Derby ist zwar immer speziell, aber die Tabellensituation kann man nicht leugnen", sagt Marcos Dreyer, Trainer von Urbia Palma. In dieser steht Palma auf dem vierten Platz und kämpft um eine Teilnahme am Pokal, für welchen sich die ersten vier Teams qualifizieren. Manacor hingegen ist Letzter.

Die Formkurve zeige aber nach oben, meint Andreu Mesquida. „Wir hatten bürokratische Probleme bei der Einschreibung eines brasilianischen Neuzugangs. Jetzt, wo er da ist, spielen wir besser." So konnte Manacor in den vergangenen Spielen gegen Gran Canaria gewinnen, dem amtierenden Meister Teruel einen Satz abtrotzen und gegen Melilla bei der 2:3-Pleite einen Punkt holen. Manacor kann sich zudem des Heimvorteils gewiss sein. Denn es werden fast nur Heimfans kommen. „Die Liga schreibt 15 Karten für Auswärtsfans vor. Mehr bekommen wir nicht", sagt Palmas Trainer. In die kleine Halle passen halt nur 200 Leute rein. „Eigentlich waren es 300, aber die Liga wollte mehr Platz zwischen den Tribünen und dem Spielfeld, sodass wir abbauen mussten." Die wenigen Plätze gehen fast ausschließlich an Vereinsmitglieder und die Familienangehörigen der Spieler.

So schafft Manacor vielleicht doch die Sensation. Die Vorzeichen stehen gut. Beim letzten Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel, in der Saison 2013/2014 in der dritten Liga, setzte sich ebenfalls Manacor durch. „Damals waren wir auch klarer Außenseiter und es war Palmas einzige Saisonniederlage", sagt Andreu Mesquida.