Vier Tagesetappen, 25 Teams, über 200 Fahrer: Die Playa de Palma Challenge läutet wie in jedem Jahr den europäischen Radsportkalender ein. Start ist am Donnerstag (31.1.) mit dem Trofeo Ses Salines-Felanitx. Über 172 Kilometer geht es durch den Südosten der Insel, Aufstieg auf den Puig de Sant Salvador mit inbegriffen. An den kommenden Tagen rasen die Fahrer noch durch die Serra de Tramuntana und rund um Palma und die Playa de Palma. Die MZ sprach vorab mit dem Organisator der inzwischen 28. Ausgabe der Challenge, Manuel Hernández, vom Unternehmen Unisport Consulting.

Auf welchen Fahrer freuen Sie sich in diesem Jahr am meisten?

Ohne Zweifel auf den Weltmeister Alejandro Valverde. Er ist ein großartiger Radsportler.

Wie sieht es mit den anderen Stars der UCI-World-Mannschaften aus? Werden der Belgier Tim Wellens oder die Deutschen John Degenkolb oder Marcel Kittel auch tatsächlich an den Start gehen?

Die werden auf jeden Fall mitfahren. Das hat man uns zugesichert. Das Teilnehmerfeld ist in diesem Jahr außergewöhnlich attraktiv. Immerhin haben wir sechs World-Tour-Mannschaften, darunter Movistar.

Schmerzt es Sie, dass der mallorquinische Lokalheld Enric Mas nicht dabei ist?

Ja, sehr, obwohl ich es gleichzeitig nachvollziehen kann. Enric fährt jetzt für Deceuninck-Quick-Step, ebenfalls ein World-Tour-Team, und muss sich natürlich den Planungen seines Rennstalls anpassen. Wenn er entscheiden könnte, wäre er bestimmt mit dabei. In der Vergangenheit ist er schließlich schon oft bei der Challenge an den Start gegangen. Aber mit Lluís Mas haben wir ja einen anderen mallorquinischen Star mit dabei. Daneben gibt es noch vier, fünf andere Fahrer von der Insel im Starterfeld.

Sie haben die Tagesetappen wieder einmal leicht verändert. So startet die erste in Ses Salines. Warum?

Der Startpunkt des ersten Trofeo rotiert jedes Jahr. Es gibt vier Gemeinden, die dieses Rennen finanziell unterstützen, sodass wir jedes Jahr in einer der vier Gemeinden starten.

Außerdem endet die zweite Etappe in Lloseta. Auch nicht unbedingt üblich.

Das haben wir so entschieden, weil in Lloseta der Radsport eine wichtige Rolle spielt. Die Leute stehen auf diesen Sport. Außerdem liegt das Dorf am Ende einer landschaftlich reizvollen Etappe.

Werden Sie irgendwann etwas am Modus der Challenge mit den vier Tagesetappen ändern?

Am grundsätzlichen Modus nicht. Für die Teams sind diese Einzelrennen eine gute Möglichkeit, verschiedene Fahrer an verschiedenen Tagen einzusetzen. Allerdings können wir uns vielleicht schon im kommenden Jahr wieder fünf Tagesetappen vornehmen. Die Botschaften, die wir von unseren Sponsoren bekommen, sind sehr positiv. Wir haben auch in diesem Jahr neue Geldgeber gewonnen. Es ist wieder einfacher geworden, Radsport zu verkaufen.

Was wohl auch mit der Abnahme der Doping-Fälle und der gründlichen Aufarbeitung zu tun haben dürfte. Wird es in diesem Jahr Doping-Kontrollen geben?

Natürlich, jeden Tag!

Eurosport wird in diesem Jahr von der Challenge berichten. Wie haben Sie das hinbekommen?

Das ist eine Frage des Preises. Eurosport verlangt Geld von uns für die Übertragung. Und in diesem Jahr konnten wir es zahlen. Es wird abends um 20 Uhr eine Zusammenfassung geben. Eine Live-Übertragung wäre für uns viel zu teuer.

In diesem Winter hat man den Eindruck, dass viele Teams, die zuvor auf Mallorca im Trainingslager waren, das Festland um die Region Alicante vorziehen. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Da müssen Sie nur mal die Preise der Hotels anschauen. Die haben auf Mallorca ganz gut angezogen. Die Teams haben eben auch nur ein gewisses Budget.

Mit welchem neuen Star rechnen Sie am Radsporthimmel 2019?

Ich könnte mir gut vorstellen, dass Mikel Landa eine Leistungsexplosion hinlegt.