Zum zweiten Gruppenspiel der Fußball-WM trifft Deutschland am Mittwoch (12.6., 18 Uhr, live im ZDF) auf Spanien. Auch Mallorca wird dann eine Rolle spielen, denn drei Spielerinnen von der Insel sind dabei.

Patricia Guijarro, 21 Jahre, Palma

Patricia Guijarro ist die große Hoffnungs­trägerin Spaniens. Die Mallorquinerin gilt als eine der talentiertesten Spielerinnen des Landes und der Welt. 2017 holte sie mit der U-19-Nationalmannschaft den EM-Titel, 2018 schoss sie die U-20 mit sechs Toren ins Finale der WM. Guijarro wurde bei Collerense ausgebildet. 2015 wechselte sie zum FC Barcelona. Die Mallorquinerin scheint ­jedoch kein Glücksbringer zu sein. Die Katalanen holten vier Titel in Folge. Seit Guijarro da ist, reichte es jedes Jahr nur noch zum zweiten Platz. Die Mallorquinerin überzeugt durch ihre körperliche Stärke und einen starken Schuss. Dieses Jahr fehlte die 21-Jährige jedoch, da sie eine Zyste am Knöchel behandeln lassen musste. Beim 0:0 gegen Kanada am 24. Mai feierte sie ihr Comeback. Die mangelnde Spielpraxis könnte sich auf ihre Einsatzzeiten bei der WM auswirken. Spaniens Nationaltrainer Jorge Vilda spielt meist in ­einem 4-3-3-System. Guijarros Position als Spielmacherin gibt es da nicht. Und der Platz in der Sturmspitze ist durch Torschützen­königin Jenni Hermoso besetzt.

Virginia Torrecilla, 24 Jahre, Cala Millor

Mit 24 Jahren gehört Virginia Torrecilla bereits zu den erfahrenen Spielerinnen. Sie ist zwar kaum älter als Guijarro und Caldentey, dient für diese jedoch als Vorbild. Torrecilla lernte bei Serverense das Fußballspielen. Mit 15 Jahren wechselte sie zum Vorzeigeclub der Insel, Collerense. Drei Jahre später ging es zum FC Barcelona. Mit den Katalanen ­gewann sie jährlich die Meisterschaft, 2013 und 2014 zudem den Pokal. Die spanische Liga wurde zu klein für sie, weshalb sie 2015 zum französischen Club Montpellier wechselte. Hinter den Schwergewichten Olym­pique Lyon und Paris Saint-Germain konnte der Verein jedoch keine Erfolge feiern. Nach dieser Saison verlässt Torrecilla den Club. Ein Wechsel zu Atlético Madrid steht im Raum. Die Mallorquinerin spielt auf der „Sechs", also der Position im defensiven Mittelfeld vor der Abwehr. Torrecilla ist zweikampfstark und verfügt über ein sicheres Passspiel. Nachteile hat die 24-Jährige in Laufduellen, da sie nicht zu den schnellsten Spielerinnen gehört. In den vergangenen Spielen hatte Torrecilla ­ihren Platz in der Startelf sicher.

Mariona Caldentey, 23 Jahre, Felanitx

Mariona Caldentey war lange die graue Maus unter den mallorquinischen Fußballerinnen. Die Angreiferin hatte mit Verletzungen zu kämpfen, tauchte in den Spielen gern ab und stand etwas im Schatten ihrer starken Mitspielerinnen. Im Vorjahr gelang ihr der Durchbruch. Im Finale der Copa de la Reina schoss sie ihren Verein, den FC Barcelona, in der Verlängerung zum Titel. Caldentey lernte das Spielen in der Hallenfußball-Variante Futsal. Mit 16 Jahren wechselte sie zu Collerense, das Team spielte damals noch in der ersten Liga. 2014 zog sie weiter in die katalanische Metropole. In dieser Saison hat sie beim FC Barcelona eine Führungsrolle übernommen. Im Rückspiel vom Champions League Halbfinale gegen Bayern München übernahm die Mallorquinerin Verantwortung, verwandelte einen Elfmeter und schoss somit erstmals ein spanisches Team ins Finale. Dort unterlag Barcelona aber Olym­pique Lyon. Caldentey ist schnell und hat einen ­guten Zug zum Tor. Im System von Nationaltrainer Jorge Vilda hat die 23-Jährige gute Chancen auf einen Platz auf den Flügeln.

Was Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg von den Mallorquinerinnen hält, lesen Sie im MZ-Interview in der aktuellen Ausgabe oder im E-Paper.