Eine Katze soll neun Leben haben, Atlético Baleares hat in diesem Fall nur zwei. Nach den verpatzten Play-offs der Drittligameister hat der Club des deutschen Präsidenten Ingo Volckmann in der „normalen" Aufstiegsrunde eine zweite Chance. Im Hinspiel im Halbfinale gegen Melilla holte Atlético Baleares am Sonntag (9.6.) nur ein maues 0:0-Unentschieden. Im Rückspiel am Sonntag (16.6., 18 Uhr) im Stadion von Son Malferit muss das Team gewinnen oder sich mit einer weiteren Saison in der dritten Liga abfinden.

Racing Santander, der Club, der Atlético Baleares im ersten Anlauf den Aufstieg wegschnappte, und Fuenlabrada haben bereits ihr Ticket für die kommende Zweitligasaison gelöst. In den Play-offs spielen nun die Zweit- bis Viertplatzierten plus die zwei unterlegenen Meister - neben dem Inselclub ist das Recreativo Huelva - zwei weitere Aufsteiger aus.

„Ich hatte Angst zu sehen, wie das Team auf den Rückschlag der Pleite gegen Santander reagiert", sagte Ingo Volckmann nach dem Spiel gegen Melilla. „Aber wir haben eine ordentliche Leistung abgeliefert, und ich bin mir absolut sicher, dass wir im Son Malferit gewinnen werden." Auch Trainer Manix Mandiola versucht, aus dem Unentschieden positive Rückschlüsse zu ziehen. „Natürlich wäre ein 3:0-Sieg besser gewesen. Aber ich bin schon froh, dass wir mit guten Chancen auf das Weiterkommen zurückgekehrt sind und nun im Son Malferit das Spiel entscheiden können."

Dabei war der Auftritt von Atlético Baleares gegen Melilla kein Mutmacher. Das Team erarbeitete sich kaum Torchancen und wirkte müde. Kein Wunder, meint Coach Mandiola, schließlich habe er in der Saison fast nur auf 13 Spieler gesetzt. Mit Außenverteidiger Kike López und Flügelstürmer Samuel Shashoua haben im Hinspiel zudem zwei potenzielle Stammkräfte gefehlt. Während López in den Play-offs wohl nicht mehr zum Einsatz kommen kann, dürfte Shashoua immerhin im Rückspiel gegen Melilla wieder dabei sein.

Die Hoffnung von Atlético Baleares liegt einmal mehr auf der Festung Son Malferit. Das Stadion wird wieder ausverkauft sein. Fans ohne Ticket brauchen sich am Spieltag gar nicht erst die Mühe machen, die Kassen werden nicht öffnen. Im eigenen Stadion ist der Drittligist in diesem Jahr noch unbesiegt. Doch das alleine reicht nicht. Denn schießt Melilla ein Tor und ergaunert sich ein Unentschieden, bleibt Atlético drittklassig.