Angesichts des Spielverlaufs ist Real Mallorca mit einem blauen Auge nach dem Hinspiel im Plaf-off-Finale gegen Deportivo La Coruña zurückgekehrt. Die Mallorquiner verloren in Unterzahl nur 0:2. Dennoch bedarf es eines kleinen Wunders, damit der Aufstieg doch noch passt.

Real Mallorca war gut in die Partie gestartet, spielte dominant und erarbeitete sich einige Halbchancen. Die beste Gelegenheit hatte Innenverteidiger Antonio Raíllo, der eine Ecke knapp am Tor vorbeiköpfte. Wie sich später herausstellte, sollte es die letzte Chance für Mallorca sein.

Nach 20 Minuten durchbrachen die Gastgeber die Drangphase und übernahmen die Kontrolle. Real Mallorca hatte Schwierigkeiten, aus der eigenen Hälfte herauszukommen. Große Chancen erspielten sich die Galicier aber lange Zeit nicht. Nach 36 MInuten verübte RCD-Spieler Salva Sevilla ein eher dämliches Foul am eigenen Strafraum. Bei der Position am rechten Flügel dachte das ganze Stadion an eine Flanke. Fede Cartabia machte es aber direkt und wuchtete den Ball sehenswert und überraschend ins Tor.

Es sollte noch schlimmer kommen für Real Mallorca. Mittelfeldspieler Dani Pedraza grätschte gemeinsam mit dem Gegenspieler in einem herumtrudelnden Ball im Mittelfeld. Pedraza erwischte seinen Gegner mit dem Fuß am Kopf, woraufhin dieser stark blutend ins Krankenhaus gebracht werden musste (Deportivo La Coruña gab bereits Entwarnung, es handelt sich nur um eine Platzwunde). Ob der unschönen Bilder trieb es Pedraza die Tränen in die Augen. Sekunden später musste er gleich doppelt getröstet werden, denn er flog mit der roten Karte vom Platz. Die Entscheidung ist hart, da auch der Gegenspieler zum Ball grätschte, aber dennoch vertretbar.

In Unterzahl rettete sich Mallorca mit einem 0:1 in die Pause. In der zweiten Halbzeit machten es die Mallorquiner lange Zeit gut. Sie gaben zwar jeglichen Offensivdrang auf, verteidigten aber konsequent und ließen wenig zu. Erst nach 80 Minuten gab es den nächsten Rückschlag. Quique González brachte den Ball per Fallrückzieher aufs Tor. Ein Verteidiger grätschte den Ball weg. Danach folgten lange Diskussionen, ehe der Schiedsrichter auf Tor entschied. Der Unparteiische verfügt in der zweiten Liga weder über einen Videoassistenten noch über einen Chip im Ball, der anzeigt, ob das Leder wirklich über der Linie war. Letzteres ist ein Streitpunkt. Selbst die TV-Bilder geben keine eindeutige Aufklärung. Die Tendenz geht Richtung Tor. Streitpunkt zwei: Der Linienrichter hatte zuerst die Fahne gehoben, was im Normalfall Abseits oder Foul bedeutet. Beim Fallrückzieher von Quique war eine Entscheidung auf gefährliches Spiel möglich. Aber ohne rosarote, mallorquinische Brille war es eher ein reguläres Tor.

In der wilden Schlussphase war Deportivo drauf und dran, das 0:3 zu erzielen. Das wäre wohl für Real Mallorca nur schwierig aufholbar im Rückspiel gewesen. So retteten sich die Mallorquiner mit dem 0:2 zum Ende.

Eine positive Nachricht gibt es: In den Play-offs gibt es kein Elfmeterschießen. Sollte Real Mallorca im Rückspiel am Sonntag (23.6., 21 UHr, Karten sind ausverkauft) im Stadion von Son Moix ein 2:0 holen, geht es wie gewohnt in die Verlängerung. Fallen in dieser aber keine weiteren Treffer, gewinnt Real Mallorca automatisch, da das Team in der regulären Saison in der Tabelle besser abgeschnitten hatte. EIn 2:0 ist bei der Heimstärke von Real Mallorca vor vollem Stadion möglich, wenngleich dennoch eine spektakuläre Aufholjagd.