Die Hoffnung stirbt zuletzt. Zumindest bei Ingo Volckmann. „Der Traum lebt weiter", sagt der Chef des Drittligisten Atlético Baleares in einem Video, das der Verein in den sozialen Medien verbreitete. Für den erträumten Aufstieg muss der Club jedoch eine Aufholjagd hinlegen, die der von Real Mallorca in nichts nachsteht. Denn wie der Inselkonkurrent hat Atlético Baleares das Hinspiel im Play-off-Finale verloren. Gegen Mirandés gab es auswärts ein 0:2. Das Rückspiel steigt am Sonntag (30.6., 18 Uhr) im Stadion von Son Malferit.

Volckmanns Club droht somit, auch die zweite Chance für den Aufstieg in die zweite Liga entwischen zu lassen. Bereits im Duell der Staffelmeister unterlag Atlético Baleares im ersten Anlauf Racing Santander. In den Play-offs der Zweit- bis Viertplatzierten hat sich der Verein nun bis ins Finale gegen Mirandés gekämpft. Ausgerechnet der Club aus Miranda de Ebro könnte nun den Schlussakkord setzen. Bereits vor sieben Jahren vermasselten die Nordspanier den Insulanern den Aufstieg. Im Spiel der Meister war Atlético Baleares damals mit 0:1 und 1:2 unterlegen.

Dieses Jahr soll alles anders werden. „Wir waren das ganze Jahr Tabellenführer und haben ein starkes Team", sagt Volckmann. „Und es sind ja nur zwei Tore." Doch das ist leichter gesagt als getan. Durch die Pleite in Miranda de Ebro muss Atlético Baleares in diesem Jahr erst mal eine Niederlage verkraften. Denn gegen Santander ist die Mannschaft zwar ausgeschieden, aber das nach zwei Unentschieden nur wegen der Auswärtstorregel.

Das Toreschießen zählte zuletzt nicht zu den Stärken von Atlético. In den fünf Play-off-Spielen traf der Inselclub nur zwei Mal - einmal davon per Elfmeter. Die wenigen Treffer sind typisch für die Segunda División B. Denn anders als in den höheren Ligen wird in der dritten Spielklasse statt auf Technik mehr auf Kampf, Einsatz und eine felsenfeste Verteidigung gesetzt. Enge Partien mit knappen Resultaten und Tore höchstens nach Standardsituationen sind dann meist die Folge.

Eine erneute mallorquinische Aufholjagd wird somit noch schwieriger. Die größte Hoffnung von Atlético Baleares ist einmal mehr das Stadion von Son Malferit. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz fühlen sich die Gegner unwohl. Die letzte und bislang einzige Heimniederlage der Saison kassierte Atlético am vierten Spieltag im September gegen Sabadell. Neun Monate lang ist der Club zu Hause also ungeschlagen.

Zwei Tore allein reichen Atlético Baleares nicht. Mit einem 2:0 würde es erst in die Verlängerung gehen und danach ins Elfmeterschießen. Es gilt weiter die Auswärtstorregel. Schießt Mirandés ein Tor, müsste Atlético vier Tore für den Aufstieg schießen.

Ein kleiner Mutmacher ist, dass die Balearicos bereits im Hinspiel die aktivere Mannschaft waren. „Uns hat nur die Treffsicherheit gefehlt. Die hatte dafür der Gegner", sagte Trainer Manix Mandiola nach der Partie.

Für das Rückspiel fehlen mit Marc Rovirola und Alberto Villapalos gleich zwei zentrale Mittelfeldspieler, beide sind wegen gelber Karten gesperrt. Der erst 18-jährige Pedro Ortiz aus Palma, der bereits im Hinspiel in der Startelf stand, dürfte seinen Platz im Team sicher haben. Wieder dabei ist Kike López, der zuletzt verletzt gefehlt hatte. Der Rechtsverteidiger sorgt mit seinem Offensivdrang für Belebung im Team.

Wie bei den bisherigen Play-off-Spielen dürfte das Stadion von Son Malferit wieder ausverkauft sein. Der Vorverkauf für das Finale startete am Mittwoch für Dauerkarteninhaber. Sollten diese nicht alle Tickets aufkaufen, startet am Donnerstag (27.6.) der freie Verkauf. Von 10 bis 13 Uhr und von 16 bis 19 Uhr ist die Stadionkasse dann geöffnet. Ein Ticket kostet 20 Euro. Wer keine Karte bekommt, kann das Spiel beim Balearen-Sender IB3 verfolgen.