40 Punkte sind für die vermeintlich kleinen Fußballclubs in der Bundesliga eine fast schon heilige Marke. Mit dieser Punktzahl kann man nicht absteigen, heißt es immer wieder. Rein rechnerisch ist ein Abstieg zwar selbst mit 57 Punkten möglich, doch die Vergangenheit hat bislang gezeigt, dass 40 Punkte reichen. Da es in der Primera División im Gegensatz zur Bundesliga zwei Teams und vier Spieltage mehr gibt, gilt in Spanien die 45-Punkte-Marke. Erreicht Real Mallorca so viele Punkte, ist der Klassenerhalt so gut wie sicher. Im Durchschnitt liegen die Mallorquiner aber noch unter der hypothetischen Linie, die die Rettung bedeutet.

Sechs Spiele lang blieb Real Mallorca sieglos und rutschte auf einen Abstiegsplatz ab. Gegen den direkten Konkurrenten Espanyol Barcelona gab es endlich den Befreiungsschlag. Im Stadion von Son Moix gewannen die Mallorquiner am Sonntag (6.10.) recht ungefährdet mit 2:0. Dadurch steht der Inselclub mit sieben Punkten auf dem 18. Platz, der erste unter dem Strich, der die Abstiegszone markiert. Rechnet man die 45 Punkte auf die acht bislang absolvierten Spieltage herunter, liegt der Punktedurchschnitt für die Rettung bei 9,5 Zählern. Praktisch gesehen hat Real Mallorca einen Punkt Rückstand auf Deportivo Alavés, die über den Mallorquinern stehen.

Nach der Pleite gegen die Insulaner war für den Trainer von Espanyol Barcelona, David Gallego, Schluss. Pablo Machin übernimmt nun beim Tabellenvorletzten. Für RCD-Trainer Vicente Moreno war das Spiel am Sonntag hingegen ein Jubiläum. Er stand bereits in 100 Pflichtspielen von Real Mallorca an der Seitenlinie. Seine Bilanz kann sich sehen lassen: 47 Siege, 28 Unentschieden und 25 Niederlagen. Unter seiner Regie schoss Real Mallorca 125 Tore und kassierte deren 85.

In der Geschichte des Inselclubs ist Vicente Moreno der Trainer mit den siebtmeisten Spielen. Sollte er diese Saison ohne Entlassung überstehen, kann er auf den fünften Platz vorrücken. Das Ranking führt Serra Ferrer (326 Spiele) vor Gregorio Manzano (254 Spiele) und Héctor Cúper (156 Spiele) an.

Wobei das Schicksal von Moreno natürlich eng mit der Leistung der Mannschaft verknüpft ist. In diesem Punkt kann sich der 44-Jährige derzeit besonders auf Ante Budimir verlassen. Der Kroate schoss gegen Espanyol den Führungstreffer. Von sechs mallorquinischen Toren in dieser Saison erzielte der Ex-Stürmer des FC St. Pauli drei.

Am Wochenende können die meisten Profis von Real Mallorca die Beine hochlegen. Die Länderspielpause steht an. Drei Spieler sind mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Takefusa Kubo trifft mit Japan in der WM-Qualifikation auf Tadschikistan und die Mongolei, Martin Valjent mit der Slowakei in der EM-Qualifikation auf Wales und Kroatien sowie Aleksandar Trajkovski mit Mazedonien ebenfalls in der EM-Qualifikation auf Slowenien und Polen.

Nach der Pause gastiert Tabellenführer Real Madrid am Samstag (19.10.) im Stadion von Son Moix. Trotz eines holprigen Starts mit drei Unentschieden sind die Madrilenen das einzige ungeschlagene Team der Liga. Deutsche Fans müssen auf Toni Kroos verzichten. Der Nationalspieler zog sich beim 4:2-Sieg gegen Granada eine Adduktorenverletzung zu. Es ist gut möglich, dass Real-Trainer Zinédine Zidane einige Stars gegen Real Mallorca schont. Denn in der Woche darauf kommt es zum Clásico gegen den FC Barcelona. Ein Einsatz von Mittelfeldspieler Casemiro, dem eine Gelbsperre droht, gilt bereits als ausgeschlossen.

Restkarten für das Spiel gab es am Mittwoch (9.10.) noch ab 140 Euro unter entrees.es. An der Tageskasse dürfte es keine Tickets mehr geben.