Das hatten sie sich anders vorgestellt, die knapp tausend Neugierigen, die am Montagnachmittag (11.11.) das erste Training der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft auf Mallorca aus nächster Nähe miterleben wollten. Der Andrang war so groß, dass die Polizei nach längerem Hin und Her an der Sportstadt von Real Mallorca, Son Bibiloni, beschloss, die Türen nicht zu öffnen. Ursprünglich hatte es geheißen, dass die erste Viertelstunde der Trainingseinheit für die Öffentlichkeit zugänglich sei. Doch am Vormittag teilte der argentinische Fußballverband mit, dass nur die Medien Einlass hätten. Das bekam aber offensichtlich niemand mit.

Und so drängten sich am Eingang von Son Bibiloni mehrere Hundert Anhänger der Nationalmannschaft, die meisten davon Argentinier. Die Polizei musste den Verkehr auf der Straße nach Sóller regeln, die Autos der Fans standen hunderte Meter lang im Graben, Menschen kreuzten die vielbefahrene Landstraße. Als dann gegen 17.40 Uhr endlich der Bus der Mannschaft eintraf, ertönten Sprechchöre zum Superstar Leo Messi, der in der hintersten Reihe des Busses saß und der Menge zuwinkte.

Lionel Messi und Sergio Agüero trainieren auf Mallorca

Kaum war der Bus auf dem Trainingsgelände, schloss die Polizei die Tür wieder. Viele fuhren frustriert nach Hause, andere weilten noch länger vor dem Tor. Die 15 Minuten des Trainings, die für die Medien offen waren, brachten wenig Erkenntnisse. Viele Spieler betraten gar nicht erst den Rasen, sondern blieben im Kraftraum, weil sie am Vortag noch Ligaspiele absolviert hatten, darunter Leo Messi, der sich nicht zeigte.

Bereits vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses am Hotel Melià Palma Bay neben dem Kongresszentrum hatte sich am Nachmittag eine Menschentraube gebildet. Rund 200 Fans harrten über eine Stunde aus, um die Abfahrt des Busses zu erleben. Die Spieler kamen mit großer Verspätung aus dem Hotel und eilten ohne nach links oder rechts zu schauen in den Bus. Auch hier gab es viele enttäuschte Gesichter bei den Anhängern. /jk