Neuer Name, derselbe Erfolg: Die Zweitliga-Basketballer aus Palma heißen zwar seit dieser Saison nicht mehr Iberojet Palma, sondern haben mit „B the travel brand Mallorca Palma" eine gewöhnungsbedürftige Bezeichnung erhalten, aber so funktioniert es eben im Profisport häufig: Wer zahlt, schafft an. Will heißen, der Geldgeber will auch im Namen genannt werden. Was sich nicht verändert hat, ist die Erfolgswelle, auf der Trainer Félix Alonso und sein Team schwimmen. Nachdem der Club in der vergangenen Saison denkbar knapp am Aufstieg in die Eliteliga ACB gescheitert war - am Ende fehlten im Finale gegen Bilbao nur sieben Punkte, 55 Sekunden vor Schluss hatte es noch Unentschieden gestanden -, wollten die Mallorquiner in dieser Saison sofort beim Aufstiegsrennen dabei sein.

Das hat in mittlerweile neun Spieltagen auch bestens funktioniert, obwohl das Auftaktmatch in Oviedo recht klar und dann auch noch die Heimpremiere gegen Palencia verloren ging. Während manche Medien schon nervös wurden, behielt man im Umfeld des Teams kühlen Kopf. Geschäftsführer Jordi Riera erklärt der MZ: „Ich habe mir damals keine Sorgen gemacht. Ich wusste, die Mannschaft muss sich erst kennenlernen und verstehen, was der Trainer von ihr verlangt." Außerdem habe man das Heimspiel gegen Palencia nur mit einem Punkt verloren. Inzwischen hat sich auch diese Pleite relativiert: Palencia war zwar bis Sonntag (17.11.) Tabellenführer, das Team aus Nordspanien in La Coruña hat aber bereits die zweite Saisonniederlage einstecken müssen.

Palma hat seither seine Hausaufgaben gemacht. Sieben Spiele in Folge gewann das Team von Félix Alonso. Und es stellte sich beinahe die Frage, wer die Mannschaft um den erfahrenen Carlos Bivià überhaupt aufhalten kann. Die Siege werden von Woche zu Woche souveräner. Begann die Siegesserie mit knappen Erfolgen, war spätestens das 77:53 daheim gegen Granada ein erstes Ausrufezeichen.

Danach ging es mit einem souveränen Auswärtssieg beim hoch gehandelten Absteiger Gipuzkoa in San Sebastián weiter. Und auch das nächste Heimspiel gegen Huesca war schnell entschieden. „Natürlich gibt es noch viele Dinge, die wir besser machen können", sagt Riera. Nicht nur 35 oder 36 Minuten Basketball auf hohem Niveau zu spielen, sondern 40 Minuten lang, das sei langfristig das Ziel. „Dann wird es wirklich für die anderen Teams schwer, uns zu schlagen", frohlockt der Geschäftsführer. Das hat mittlerweile überraschend der Vorletzte Real Canoe am Sonntag (24.11.) geschafft.

Noch immer honorieren die Zuschauer auf der Insel die Erfolge der Basketballer nur mäßig. Die knapp 4.000 Zuschauer fassende Halle von Son Moix ist selten voll. Das würde sich in der ACB wohl ändern. Jordi Riera sagt: „Wir müssen diese Tradition, dass man am Sonntagnachmittag mit den Kindern zum Basketball geht, erst etablieren. Mallorca hatte noch nie eine Mannschaft in der ersten Liga." Dafür gehen die Spieler in die Schulen, besuchen Nachbarschaftstreffen in den Stadtvierteln oder andere Sportvereine. Der Club sei auf jeden Fall für einen Aufstieg gerüstet, die Strukturen werden von Monat zu Monat professioneller, und auch der mindestens vorgeschriebene Etat von 2,3 Millionen Euro sei inzwischen kein Problem mehr. Müssen nur die Ergebnisse auch weiterhin stimmen.