Spätens seit Sonntag (11.10.) hat Rafael Nadal ein Argument mehr auf seiner Seite, warum er der beste Tennisspieler aller Zeiten ist. Der Mallorquiner hat im Finale der French Open Novak Djokovic, den Weltranglistenersten wohlgemerkt, mit 3:0-Sätzen vom Platz gefegt.

Nadal hatte das Endspiel ohne Satzverlust erreicht und machte genau an diesem Punkt weiter. Mit 6:0 überrollte er den Serben, der selbst trotz des Resultats eine klasse Partie bot. "Djokovic spielt wie ein Weltranglistenerster. Aber Nadal ist einfach von einer anderen Welt. Ich habe ihn nie besser spielen sehen", sagte Eurosport-Experte Boris Becker, der bereits Mitte des ersten Satzes davon schwärmte, eines der besten Matches auf Sand aller Zeiten zu sehen.

Djokovic zeigte alle Schläge aus seinem Repertoire, doch der Mallorquiner hatte stets eine Antwort. Es dauerte bis zum zweiten Satz, ehe Djokovic auch mal ein Spiel gewinnen durfte. Es war jedoch nur ein kurzes Zwischenhoch. Nadal spielte an diesem Nachmittag fast fehlerfrei und holte sich den zweiten Satz mit 6:2.

Djokovic kämpfte, er kratzte, er beißte. Der Weltranglistenerste versuchte alles und animierte selbst das Publikum, was für ihn eher unüblich ist. Kurz sah es danach aus, dass er Nadal nochmal auf Augenhöhe begegnen könnte. 5:5 stand es im dritten Satz. Doch Nadal spielte einfach zu präzise. Seine Bälle landeten fast immer auf der Linie, was nur zum Kopfschütteln beim Serben sorgte, der sich am Ende mental aufgab.

Mit seinem 13. Sieg bei den French Open, bei 13 Finalteilnahmen, hat Sandplatzkönig Nadal sein Denkmal in Paris weiter ausgebaut. Nicht nur das. Der Mallorquiner ist endlich mit Roger Federer in Sachen Grand-Slam-Titel gleichgezogen. Die beiden Freunde haben nun je 20 Grand-Slam-Trophäen im Schrank stehen. Und beim Mallorquiner gibt es derzeit keine Anzeichen, dass damit schon Schluss sein muss. Nur in einem Punkt muss sich Nadal geschlagen geben. Trotz des Sieges kann er bis zum Jahresende nicht mehr die Weltrangspitze von Djokovic anfechten. /rp