Palma de Mallorca sollte einer der letzten Orte sein, an denen die Schachlegende Bobby Fischer in einem offiziellen Match antrat. 50 Jahre ist es her, dass sich der US-Amerikaner im Interzonenturnier auf der Insel für die WM qualifizierte. Dem folgte das Match des Jahrhunderts.

Der Schachsport war lange Zeit in sowjetischer Hand. Zum Turnier in Palma de Mallorca am 9. November 1970 versammelten sich 24 Schachgroßmeister. Das Aufgebot machte den Wettkampf auf der Insel zu einem der stärksten der Schachgeschichte. Der Sowjet Effim Geller galt als der große Favorit.

Fischer hatte sich mit Siegen in Zagreb und Buenos Aires bereits einen Namen in der Szenen gemacht. Zum Auftakt setzte es jedoch einen Pleite gegen den Dänen Bent Larsen. Ein Sieg gegen Geller änderte alles. Von da an spielte Fischer überzeugend und gewann das Turnier auf Mallorca am 13. Dezember 1970.

Im Jahr darauf setzte sich Fischer in den Kandidatenwettkämpfen durch und sicherte sich somit das Recht, um den WM-Titel spielen zu dürfen. Diesen gewann der US-Amerikaner 1972 in Reykjavík gegen Boris Spasski. Das Spiel ging als "Match des Jahrhunderts" in die Geschichte ein. Bobby Fischer zog sich danach aus der Öffentlichkeit zurück. Palma de Mallorca war somit der letzte Schauplatz, an dem der Schachspieler bei einem offenen Turnier antrat. 2008 verstarb Fischer in Reykjavík an Folgen eines Nierenversagens. /rp