Mallorcas Drittligist Atlético Baleares hat einen prominenten Trainingsgast. Änis Ben-Hatira bewirbt sich seit Freitag (22.1.) beim Club vom deutschen Präsidenten Ingo Volckmann.

Ben-Hatira ist deutschen Fußballfans aus der Bundesliga bestens bekannt. Im deutschen Oberhaus absolvierte der Mittelfeldspieler 101 Spiele (15 Tore) und 58 Partien in der zweiten Liga (acht Tore).

Seine beste Zeit hatte er bei Hertha BSC Berlin, von wo er den Sprung in die tunesische Nationalmannschaft schaffte (elf Spiele, ein Tor). 2016 begann dann der schrittweise Abstieg des heute 32-Jährigen. In Darmstadt wurde sein Vertrag im Januar 2017 im beidseitigen Einverständnis aufgelöst, nachdem Berichte über angebliche Verbindungen von Ben-Hatira zu einer salafistischen Organisation aufgetaucht waren. Der Spieler bestritt dies vehement. Es handelte sich dabei um Ansaar International. Der Fußballer setzte sich über die Organisation für Wasserprojekte ein. Der Verfassungsschutz kategorisierte Ansaar International jedoch als potenzielle Bedrohung.

Über die Türkei, Tunesien und Ungarn kehrte Ben-Hatira im vergangenen Jahr nach Deutschland zurück, wo er die Rückrunde für den Zweitligisten Karlsruher SC bestritt. Seit Sommer ist er vereinslos.

Beim Drittligisten auf der Insel muss sich der gebürtige Berliner im Probetraining nun einen Vertrag und einen Spielerpass erkämpfen. Dem Club ist jede Hilfe recht, denn der anvisierte Aufstieg ist derzeit noch in der Ferne. Nach acht Spielen hat Atlético Baleares neun Punkte und steht im Mittelfeld. Der Rückstand zu den Play-off-Plätzen beträgt fünf Punkte.

Durch das Schneechaos auf dem Festland sind die vergangenen Spiele des Drittligisten zuletzt ausgefallen, und der Verein wartet seit einem Monat auf die nächste Partie. Diese ist derzeit für den Sonntag (24.1.) im Estadi Balear gegen Rayo Majadahonda geplant. /rp