Mit 13 Toren in 13 Spielen steht Real Mallorca derzeit im Mittelfeld. Statistisch gesehen macht eher die Defensive Sorge: 19 Gegentore sind der drittschlechteste Wert der Liga. Aber auch im Angriff hat der Verein Probleme ausgemacht und will im Winter nachrüsten. Ob und wie viel Geld dann zur Verfügung steht, dürfte auch von der Zukunft von Robert Sarver abhängen. Die Ermittlungen gegen den Miteigentümer und Besitzer des NBA-Clubs Phoenix Suns nach Vorwürfen des Rassismus und Sexismus haben am Dienstag (16.11.) begonnen.

Nach der Länderspielpause kommt es am Montag (22.11.) zum Aufsteigerduell. Die Mallorquiner müssen auswärts bei Rayo Vallecano ran. Für zwei Spieler der Madrilenen wird es eine kleine Revanche. Andoni Iraola war vor einem Jahr Kandidat auf den Trainerposten bei Real Mallorca. Der 39-Jährige reiste sogar zum Vorstellungsgespräch auf die Insel. Doch der Club entschied sich für Luis García Plaza. Im Endeffekt stiegen beide Trainer auf.

Und dann ist da Falcao. Am letzten Tag des Transferfensters im vergangenen Sommer suchte der Inselclub noch händeringend nach einem neuen Stürmer. Der frühere kolumbianische Star hat für Spitzenteams wie Atlético Madrid, Manchester United und FC Chelsea gespielt. Dennoch lehnten ihn die Mallorquiner ab. Der 35-Jährige sei zu alt und zu verletzungsanfällig. Argumente gibt es für und gegen ihn. Einerseits hat Falcao Rayo Vallecano mit fünf Toren in acht Spielen – darunter Treffer gegen den FC Barcelona und Real Madrid – zu einem prima Saisonstart verholfen. Das Team steht mit 20 Punkten auf dem sechsten Platz. Statt Abstiegskampf darf vom europäischen Wettbewerb geträumt werden. Auf der anderen Seite fällt Falcao nun mit einer Adduktorenverletzung einen Monat lang aus und verpasst das Spiel gegen Real Mallorca.

Statt des Kolumbianers holten die Mallorquiner Matthew Hoppe vom FC Schalke 04. Der US-Amerikaner hatte Anpassungsschwierigkeiten und ist nun ebenfalls verletzt. Mit einer schweren Muskelverletzung im rechten Oberschenkel fällt er monatelang aus. Laut Medienberichten denkt Real Mallorca darüber nach, den Stürmer zu verleihen, um Platz für einen Ersatz zu schaffen.

Die Alternativen im Sturm haben sich wenig treffsicher gezeigt. Abdón Prats und Amath Ndiaye, Torjäger in der zweiten Liga, warten noch auf ihren ersten Treffer in der Primera División. Der erfahrene Ángel Rodríguez traf in acht Spielen einmal. Der 21-Jährige Fer Niño zeigte zwar gute Ansätze und erzielte schon zwei Treffer, tauchte zuletzt aber ab.

Wie bereits im Sommer zeigt Real Mallorca nun wieder Interesse an Mariano Díaz von Real Madrid. Das berichtet der in der Regel gut informierte Insiderblog futboldesdemallorca.com. Der 28-Jährige war 2017 von den Königlichen zu Olympique Lyon gewechselt, wo er den Durchbruch schaffte. In 34 Ligaspielen traf der Angreifer 18 Mal. Das überzeugte die Madrilenen, die den Sohn eines Spaniers und einer Dominikanerin im Jahr darauf zurückkauften. Doch bei den Königlichen hat er es nie über die Rolle des Reservisten hinaus geschafft. In dieser Saison durfte Mariano bislang einmal auflaufen, in der vergangenen Spielzeit wirkte er 506 Minuten in 16 Partien mit. Ein Treffer gelang ihm dabei. Immer wieder warfen Verletzungen den Stürmer zurück. Trotz wenig Spielzeit hat der 28-Jährige einen Wechsel immer abgelehnt. Das dürfte sicherlich am gut dotierten Vertrag mit den Madrilenen liegen, der noch bis 2023 läuft.

Das Portal transfermarkt.de schätzt den Marktwert des Spielers auf rund zehn Millionen Euro. Es ist kaum vorstellbar, dass Real Mallorca einen Transfer in dieser Größenordnung stemmen kann. Zumal das US-amerikanische Eigentümergespann nun erst mal die Sarver-Affäre überstehen muss. Zwar stellen sich immer mehr Leute hinter den Banker und beteuern, dass er kein Sexist und Rassist sei. Aber es tauchten jetzt auch Videos auf, die den 60-Jährigen beim Erzählen anzüglicher Witze zeigen. Die Konsequenzen für Real Mallorca sind noch nicht absehbar.