Für solche Spiele wurde die Bezeichnung "dreckiger Sieg" erfunden. Der FC Valencia hat am Samstag (26.2.) drei Punkte aus dem Visit Mallorca Estadi entführt. Die Spielweise war mit Ausnahme eines Traumtors unansehnlich.

Bei starkem Wind legten die Gäste stürmisch los. Real Mallorca konnte sich aus der anfänglichen Umklammerung nicht befreien und schon nach drei Minuten klingelte es. Abwehrchef Gabriele Paulista zog aus der Distanz ab. Der Ball prallte sehenswert an die Unterkante der Latte und von dort ins Tor.

Valencia begnügte sich damit. Unter Trainer Pepe Bordalas, in etwa das spanische Pendant zu Felix Magath, igelten sich die Gäste vor dem eigenen Tor ein. 30 Minuten lang ging es danach nur noch in eine Richtung.

Real Mallorca wäre beinahe die direkte Antwort auf den Gegentreffer geglückt, doch Vedat Muriqi scheiterte alleine vor dem Torwart. Den Mallorquinern boten sich danach zwar Gelegenheiten in Form von guten Freistoßpositionen oder Abschlüssen, doch wirklich gefährlich wurde es lange nicht.

Die Fünfer-Abwehrkette von Valencia bot kaum Lücken, Kontermöglichkeiten gab es nicht, da die Gäste einfach nicht die eigene Hälfte verließen.

Nach einer halben Stunde verflachte das Spiel. Valencia unterband den Spielfluss durch eine körperbetonte, oft überharte Gangart. Zur Pause waren bereits vier Spieler der Gäste verwarnt. Es hätten auch mehr Karten sein können. Besonders Mallorcas Funkturm im Angriff Muriqi konnte sich nicht wie in den vergangenen Spielen einbringen.

Kurz vor dem Pausenpfiff kam nochmal kurz Schwung rein. Valencia kroch kurzzeitig aus dem Schildkrötenpanzer hervor und rutschte nach einer Hereingabe nur knapp am 0:2 vorbei. Im Gegenzug hatte Take Kubo mal Platz, schoss aber links vorbei.

In der zweiten Halbzeit wollte Valencia wieder einen Frühstart hinlegen. Das Spiel wurde dadurch schneller und unterhaltsamer. Mallorcas Linksverteidiger Jaume Costa schoss aus wenigen Metern über das Tor. Muriqi köpfte eine Ecke vorbei. Auf der anderen Seite rettete der wenig beschäftigte RCD-Keeper Sergio Rico, als er einen Kopfball aus dem Winkel fischte.

Bis zum Schlusspfiff zog sich die Partie extrem in die Länge. Valencias Torwart, der bereits in der ersten Halbzeit wegen Zeitspiels verwarnt wurde, stand kurz vor dem Platzverweis, da er sich extrem viel Zeit bei allen Abstößen ließ. Zudem lag alle paar Minuten ein Valencianer auf dem Platz, sprang aber nach der Spielunterbrechung danach wieder wie ein junges Reh.

Die Stimmung im Stadion war entsprechend angeheizt. Mallorcas Trainer García Plaza flog wegen Meckerns vom Platz. Das gleiche Schicksal ereilte Leipzig-Leihgabe Moriba. Die Überzahl in den Schlussminuten konnten die Mallorquiner aber nicht mehr nutzen.

Real Mallorca bleibt somit im Abstiegskampf stecken und hat weiter sechs Punkte Vorsprung auf die rote Zone. Schon am Mittwochabend (2.3.) geht es mit einem Heimspiel gegen Real Sociedad weiter.