Es war abzusehen. Obwohl sich Luis García Plaza mit Durchhalteparolen an seinen Job klammerte, wurde der Trainer von Real Mallorca am Dienstagabend (22.3.). Nachdem die Nachricht bereits am Mittag zu den Medien durchgedrungen war, machte der Erstligist die Entscheidung erst Stunden später publik. Der Trainer war wohl der Letzte, der es mitbekam. Der Erstligist war am Sonntag (20.3.) erstmals in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz gerutscht.

Der Madrilene übernahm im Sommer 2020 nach dem Abstieg in die zweite Liga das Traineramt bei den Mallorquinern und führte den Inselclub souverän zurück in die Primera División. Dort lief es anfangs gut, doch in den vergangenen Wochen ging es Schritt für Schritt bergab. Von den vergangenen 18 Spielen gewann Real Mallorca nur zwei, zuletzt hagelte es sechs Niederlagen am Stück.

"Ich bin nicht der richtige Ansprechpartner, da müsst ihr bei den Eigentümern in den USA nachfragen", sagte García Plaza bei der Pressekonferenz am Sonntag nach der 0:1-Pleite gegen Espanyol Barcelona zu seiner Zukunft.

Der Zeitpunkt der Trennung scheint günstig, denn am kommenden Wochenende ruht wegen der Länderspielpause der Ball auf der Insel. Ein neuer Trainer hätte daher zwei Wochen Zeit, um sich auf die Aufgabe vorzubereiten.

Das mallorquinische Publikum ist gespalten bei der Trainerfrage. Manch einer sagt, der sympathische und offenherzige Trainer hole das beste aus einer qualitativ für die Liga zu schwachen Mannschaft heraus. Andere kritisieren den Coach für seine einfallslose Herangehensweise. Trotz der Krise spielen immer die gleichen Spieler. Die offensichtlichen Fehler konnten seit Wochen nicht behoben werden.

Angeblich sollen die US-amerikanischen Eigentümer um Phoenix-Suns-Besitzer Robert Sarver zur Bedingung gemacht haben, dass der Nachfolger erst einmal nur für die verbleibenden neun Spiele unterschreibt. Laut der Zeitung "Marca" ist der Mexikaner Javier Aguirre der Wunschkandidat. Der 63-Jährige trainierte in seiner Karriere bereits die Nationalmannschaften von Mexiko, Japan und Ägypten. In Spanien trainierte er bereits unter anderen Atlético Madrid und bis 2020 Leganés. Zuletzt war er beim mexikanischen Club Monterrey beschäftigt.