Mit einem leidenschaftlichen Kampf hat sich Real Mallorca am Mittwochabend (11.5.) ein torloses Unentschieden gegen Champions League-Club FC Sevilla verdient. Die Mallorquiner bleiben damit zwar auf einem Abstiegsplatz und die Lage ist mehr als bedrohlich, der Auftritt macht aber Mut für die verbleibenden zwei Spiele.

Nach der 2:6-Klatsche am Wochenende gegen Granada kehrte Trainer Javier Aguirre zu seiner altbewährten Taktik zurück. Diese besteht daraus, das Spiel so gut es geht zu zerstören. Für den Zuschauer ist das extrem langweilig und wenig sehenswert.

Die Ordnung in mallorquinischen Abwehrbollwerk stimmte anfangs jedoch kaum. Sevillas Stürmer Rafa Mir kam zum Abschluss, Mallorcas Salva Sevilla konnte den Ball gerade noch von der Linie kratzen. Die Hausherren verpassten es aber, die Unsicherheit von Real Mallorca auszunutzen. Mit jeder Minute, in der es 0:0 stand, wuchs das Selbstvertrauen beim Inselclub.

Gefährliche Konter

Die Andalusier verzweifelten und griffen mit allen Spielern an. Bei Ballverlusten war das ein riskantes Spiel. Real Mallorca lief mehrere Konter meist über den sensationell kämpfenden Muriqi. Jedoch zeigten sich die Mallorquiner schwach im Abschluss. Battaglia schloss zu zentral ab, Antonio Sánchez trödelte mit einem Schuss zu lange.

In der zweiten Halbzeit passierte lange Zeit wenig. Real Mallorca schaffte es immer besser, den Favoriten vom eigenen Tor fernzuhalten. Muriqi scheiterte mit einem Kopfball nach einem Einwurf, was die beste Chance darstellte. Die Mallorquiner bissen, kratzten, kämpfen. Zum Spielende war kaum ein Spieler nicht mit der gelben Karte verwarnt.

Hektische Nachspielzeit

Erst in der siebenminütigen Nachspielzeit wurde es nochmal hektisch. Sevillas Martial scheiterte alleine vor Torwart Manolo Reina, der mal wieder eine Chance bekam und diese mehr als nutzte. Mit einer überragenden Parade fischte er in der letzten Minute einen Kopfball von der Linie und rettete so einen Punkt.

Am Sonntag (15.5.) empfängt Real Mallorca Rayo Vallecano, zum Abschluss geht es auswärts gegen Osasuna. Für beide Gegner geht es praktisch nur noch um die goldene Ananas. Die Mallorquiner haben derzeit zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, das Cádiz belegt. Der Inselclub hat den direkten Vergleich gewonnen, der bei Punktgleichheit entscheiden würde. Cádiz spielt am Donnerstag gegen San Sebastián und danach noch gegen Meister Real Madrid und den Vorletzten Alavés. Wenn Real Mallorca die beiden letzten Spiele gewinnt, darf Cádiz für den Klassenerhalt nicht mehr verlieren. /rp