Die neue Saison in der Primera División geht los. Real Mallorca startet am Montag (15.8.) mit einer Auswärtspartie gegen Athletic Bilbao in die neue Spielzeit. Das erste Heimspiel ist am Samstag (20.8.) gegen Real Betis. Eine Vorschau, was uns in diesem Jahr erwartet.

FC Girona

Hinter dem kleinen beschaulichen Club mit dem 13.450- Zuschauer-Stadion steckt die City Football Group, der auch Manchester City gehört. Fußballromantiker stehen dem Projekt eher kritisch gegenüber. Anders als andere „künstliche“ Vereine wirft Girona aber nicht mit Geld um sich. Der Aufsteiger gilt als Abstiegskandidat.

Atlético Madrid

Luis Suárez ist in die Heimat zurückgekehrt, ihn ersetzt der zuletzt ausgeliehene spanische Nationalstürmer Álvaro Morata. Ansonsten müssen die Fans der Colchoneros wenige neue Namen lernen. Die Truppe von Diego Simeone wird zwar mit einem Auge auf den Titel schielen, im Endeffekt geht es in erster Linie aber darum, den dritten Platz einzutüten.

FC Barcelona

Die Katalanen waren kräftig shoppen, obwohl sie eigentlich pleite sind. Für 153 Millionen Euro kamen Robert Lewandowski, Flügelspieler Raphinha und Verteidiger Jules Koundé. Andreas Christensen und Franck Kessié gab es kostenlos dazu. Barça hat nun wieder einen der besten Kader der Welt und ist erster Anwärter auf die Meisterschaft.

Real Betis

Der amtierende Pokalsieger konnte das erfolgreiche Team der Vorsaison halten und mit Angreifer Willian José verstärken. Die Legende Joaquín – mittlerweile 41 Jahre alt – könnte in der kommenden Spielzeit zum Rekordspieler der Primera División aufsteigen. Dafür müsste der Flügelangreifer in 22 Spielen auflaufen. Betis peilt einen Europa-League-Platz an.

Athletic Bilbao

Da die Basken nur Spieler aus der Heimat unter Vertrag nehmen, ist die Auswahl begrenzt. Daher waren und sind nur wenige Wechsel in der Mannschaft zu erwarten. Das sorgt für eine eingeschworene Truppe, die individuelle Schwächen ausgleichen kann. Bilbao dürfte wie in der Vorsaison im oberen Mittelfeld landen.

Celta de Vigo

Nach vielen Herzschlagfinalen waren die Galicier froh, in der vergangenen Spielzeit mal im Niemandsland der Tabelle zu landen. Das ist auch jetzt wieder das Ziel. Derzeit herrscht aber Unruhe im Team. Der wegen sexueller Nötigung verurteilte Santi Mina erscheint zum Training, obwohl der Club das nicht will. Mittelfeldspieler Denis Suárez will sich rausstreiken.

Espanyol Barcelona

Die Katalanen haben zwar in der vergangenen Saison recht souverän als Aufsteiger die Klasse gehalten, dennoch musste der Ex-RCD-Trainer Vicente Moreno seine Koffer packen. Nationalspieler Raúl de Tomás steht bei Top-Clubs auf dem Wunschzettel. Ohne die Tore des 27-jährigen Angreifers dürfte Espanyol Barcelona große Probleme haben, den Abstieg zu verhindern.

FC Getafe

Trotz eines namhaften Kaders ist das Team in der Vorsaison in Abstiegsnot geraten. Derzeit stehen gerade mal 18 Profis unter Vertrag. Das dürfte sich bis zum Saisonstart noch ändern. Mit Getafe ist im Mittelfeld der Tabelle zu rechnen, wobei sowohl eine positive als eine negative Überraschung möglich ist. Das hängt davon ab, wie die Neuzugänge einschlagen.

Real Valladolid

Der bekannteste Spieler sitzt auf der Tribüne. Der ehemalige Weltfußballer Ronaldo ist Eigentümer und Präsident des Aufsteigers. Nach nur einem Jahr in der zweiten Liga hat Valladolid nur wenige Federn gelassen und hat das Zeug, im Mittelfeld der Tabelle zu landen. Mit dem Israeli Shon Weissman hat die Mannschaft einen treffsicheren Stürmer.

UD Almería

Nach sieben Jahren zweiter Liga und drohendem Absturz in die dritte Spielklasse ist Almería als Meister ins Oberhaus zurückgekehrt. Das mit im Durchschnitt 24,3 Jahren jüngste Team der Liga dürfte mit reichlich Euphorie an die neue Aufgabe herangehen. Wenn die Jungspunde auch in Krisenzeiten die Ruhe behalten, klappt der Klassenerhalt.

Real Madrid

Im Vergleich zur Konkurrenz haben sich die Königlichen auf dem Transfermarkt zurückgehalten. Der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger kam ablösefrei. Für 80 Millionen Euro kaufte Real den 22-jährigen Franzosen Tchouameni, von dem man in der ersten Saison aber nicht viel erwarten darf. Es wird ein spannender Titelkampf mit Barça.

CA Osasuna

Das Team aus Navarra ist die graue Maus der Liga. Die Fangemeinde ist klein, die meisten Spieler nicht sonderlich bekannt. Dennoch hält Osasuna Jahr für Jahr problemlos die Liga. Es wird einfach nur gut gearbeitet. Dafür verantwortlich ist Trainer Jagoba Arrasate, der hinter Diego Simeone am längsten auf einer Trainerbank in der ersten Liga sitzt.

FC Villarreal

Beim gelben U-Boot gab es bislang kaum Aktivitäten auf dem Transfermarkt. Der Champions-League-Halbfinalist aus der Vorsaison ist auf allen Positionen namhaft besetzt. Gut möglich, dass der ein oder andere Spieler noch von größeren Vereinen abgeworben wird. Wenn nicht, kann Villarreal mit einem guten Lauf die Champions-League-Plätze angreifen.

FC Valencia

Trotz des eisernen Sparkurses des unbeliebten Eigentümers Peter Lim haben die Fledermäuse in der Vorsaison einen respektablen neunten Platz geholt. Gespannt kann man auf das Debüt von Gennaro Gattuso auf der Trainerbank sein, der den „Schleifer“ Pepe Bordalás ablöst. Wobei der Italiener nun auch nicht für sanfte Töne bekannt ist.

FC Sevilla

Die Innenverteidigung, die den Andalusiern die Abwehr mit den wenigsten Gegentoren in der Vorsaison bescherte, ist weggebrochen. Koundé verteidigt nun für Barça, Diego Carlos in England. Die Einnahmen gingen zum Teil in die Türkei, um den Brasilianer Marcão zu verpflichten. Noch ist reichlich Bedarf, um einen Champions League-Platz holen zu können.

Real Sociedad

Die Basken setzen weiterhin auf junge Talente. Im Sturm soll der 18-jährige Neuzugang Mohamed-Ali Cho wirbeln, dahinter Ex-RCD-Spieler Take Kubo. Für die Erfahrung sorgt Weltmeister David Silva. Für die Champions League fehlt dem Team aus San Sebastián noch die nötige Reife, ein Platz in der Europa League sollte aber drin sein.

Cádiz CF

Gemeinsam mit Real Mallorca hat Cádiz am letzten Spieltag den Klassenerhalt gefeiert. Es sieht nicht danach aus, dass es in der kommenden Saison groß anders laufen wird. Für Hoffnung könnten zwei Oldies sorgen. Das Team baggert derzeit an den früheren Nationalspielern Christian Tello und Nolito, die beide noch ohne Verein sind.

Rayo Vallecano

Der Arbeiterclub aus der Hauptstadt war die Überraschung der Vorsaison. Als Aufsteiger spielte das Team lange oben mit, brach im Endspurt aber ein und musste kurz um den Klassenerhalt zittern. Der Erfolg des Teams ist an die Treffsicherheit des kolumbianischen Angreifers Falcao geknüpft. Bleiben die Tore aus, droht der Abstieg.

FC Elche

Überraschend hat Elche eine sorgenfreie Saison hinter sich. Das könnte an der Erfahrung liegen. Auch dieses Jahr stellt der Club die älteste Mannschaft der Liga. Kein Spieler ist jünger als 25 Jahre. Zu den Stars des Teams gehört Stürmer Lucas Boyé, der sich mit seinen guten Leistungen eine Einberufung in die argentinische Nationalmannschaft verdient hat.

Real Mallorca

Im Gegensatz zur Bundesliga wimmelt es in der Primera División an vermeintlich kleinen Clubs. Finanziell sind die Mallorquiner im oft verflixten zweiten Jahr im Mittelfeld angekommen. Die Ausgangslage sieht gut aus, um den Klassenerhalt diese Saison vor dem letzten Spieltag klarzumachen. Etwas mehr Kreativität im Mittelfeld fehlt aber noch.