Wer eines Tages Motorrad-Weltmeister werden will, sollte auf Mallorca bei Chicho Lorenzo in die Lehre gehen. So einfach ist das. Der Vater des dreifachen Champions Jorge Lorenzo ist unter anderem auch für den Erfolg von Joan Mir, MotoGP-Weltmeister 2020, verantwortlich. Mit Augusto Fernández steht nun der dritte Schüler des gebürtigen Venezolaners vor dem Triumph, allerdings „nur“ in der zweiten Liga. Der 24-Jährige gewann die vergangenen drei Rennen in der Kategorie Moto2. Acht Renntage stehen in dieser Saison noch an, in denen Fernández die Führung in der Gesamtwertung verteidigen will. Derzeit beträgt sein Vorsprung 13 Punkte.

Sprung in die MotoGP noch abgelehnt

Für Fernández ist es bereits das sechste Jahr in der Moto2-Klasse. Die typische Einsteigerkategorie Moto3 hatte der Mallorquiner aus Kostengründen übersprungen. Durch seine konstanten Leistungen – im Vorjahr wurde er Fünfter in der Gesamtwertung – hatten die Teams aus der MotoGP bereits im vergangenen Winter nachgefragt. Fernández lehnte jedoch ab, da er erst noch im Moto2 durchstarten wollte. Und das scheint zu klappen.

Der Sieg am Sonntag (7.8.) in Großbritannien war bereits der vierte Erfolg in dieser Saison. Weiter geht es für den Fahrer des finnischen Rennstalls Red Bull KTM Ajo in anderthalb Wochen beim Großen Preis von Österreich. Es sei zwar ein angenehmes Gefühl, an der Spitze zu thronen, aber noch stünden zu viele Rennen an, um den Titelkampf auszurufen, sagte Fernández nach dem Rennen.

Gleich zwei Weltmeister in einer Saison?

Ebenfalls Chancen auf einen WM-Titel hat Izan Guevara in der Moto3-Klasse. Dass der 18-Jährige das Motorradfahren ebenfalls bei Chicho Lorenzo lernte, muss wohl kaum eigens erwähnt werden. Am Sonntag stürzten jedoch sowohl Guevara als auch Titelkonkurrent Sergio García und holten keine Punkte. Der Mallorquiner ist hinter dem spanischen Kollegen mit nur drei Punkten Rückstand Zweiter.

In der gleichen Kurve wie Guevara stürzte auch Joan Mir beim Rennen der MotoGP. Es ist und bleibt ein Jahr zum Vergessen für den 24-Jährigen. Bereits fünf Mal blieb der Suzuki-Fahrer punktlos. In der Gesamtwertung ist der Mallorquiner nur Zwölfter. Bei 103 Punkten Rückstand auf den Führenden Quartararo ist eine Aufholjagd höchst unwahrscheinlich.