Nach einer zehnmonatigen Untersuchung hat die US-amerikanische Basketballliga NBA am Dienstag (13.9.) Robert Sarver für schuldig befunden. Der Eigentümer der Phoenix Suns soll sich während seines 18-jährigen Engagements mehrfach sexistisch und rassistisch geäußert haben. Dafür muss der 60-Jährige nun 10 Millionen US-Dollar Strafe zahlen und ein Jahr lang die Kontrolle des Teams abgeben.

Sarver darf weder Sporthallen noch Büros der NBA oder der Frauenliga WNBA betreten. Er darf sich in dieser Zeit auch auf keine Art und Weise in die Leitung der Mannschaft einmischen. Sarver hat in einem Statement verlauten lassen, dass er die Schuld und die Strafe anerkennt.

Offenbar keine Auswirkungen auf Real Mallorca

„Die Entscheidung der NBA hat keinen Einfluss auf unser Engagement bei Real Mallorca. Wir wollen langfristigen Erfolg mit dem Team haben. Die Leitung des Clubs wird sich künftig nicht ändern“, schrieb seinerseits Real Mallorca-Präsident Andy Kohlberg in einem Statement, in dem er wiederholte, dass er nie Zeuge einer Verfehlung Sarvers war, und dass sich der 60-Jährige auf Mallorca stets vorbildlich gegenüber den Angestellten verhalten hat.

Wer ist denn nun eigentlich der Boss?

Für Aufmerksamkeit sorgte die Wortwahl von Kohlberg. Er bezeichnet Sarver als "Kleinanleger". 2016 hat ein US-amerikanisches Eigentümergespann Real Mallorca übernommen. Bisher wurde immer angenommen, dass Sarver dort an der Spitze mit den meisten Aktien thront. Vonseiten des Clubs heißt es, dass Sarver und Kohlberg die gleichen Anteile haben. Eine Stufe darunter steht der Ex-NBA-Profi Steve Nash und darauf folgen viele Kleinanleger.

Die Eigentümer sind eher selten auf der Insel. Präsident Kohlberg taucht in der Regel nur zu wichtigen Spielen alle paar Monate auf. Ein solcher Anlass bietet sich mit dem Barça-Spiel am 1. Oktober in Palma de Mallorca. /rp