Wie Atético Baleares noch den Abstieg verhindern kann

Der Drittligist braucht einen Sieg im letzten Saisonspiel

Treues Publikum: die Tribüne von Atlético Baleares

Treues Publikum: die Tribüne von Atlético Baleares / Ralf Petzold

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Bei Atlético Baleares sucht man dieser Tage auch nur den kleinsten Hoffnungsschimmer. Nach dem 0:0 im Heimspiel gegen das bereits abgestiegene Calahorra am Samstag (20.5.) sind dunkle Wolken über das Estadi Balear gezogen. Der Club des deutschen Eigentümers Ingo Volckmann steht vor dem Abstieg in die vierte Liga. Nur ein Sieg im letzten Saisonspiel auswärts gegen SD Logroñés am Samstag (27.5., 19.30 Uhr) hilft den Mallorquinern zum Klassenerhalt. „Die positive Nachricht ist, dass wir es immer noch selbst in der Hand haben“, sagt Trainer Tato García.

Warum Atlético Baleares bei Punktgleichheit drin bleibt

Atlético Baleares ist zwar zwei Punkte von den Nicht-Abstiegsplätzen entfernt, die vier Teams, die über dem Inselclub stehen, spielen aber gegeneinander. Somit ist es möglich, dass drei oder vier Mannschaften zum Saisonende punktgleich sind. Im Gegensatz zum deutschen Fußball zählt in Spanien nicht die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich. Dabei werden alle Partien einbezogen, die die punktgleichen Teams gegeneinander bestritten haben. Egal ob drei oder vier Vereine punktgleich sind, der Verlierer hieße in beiden Fällen Numancia. Mit einem Sieg wäre Atlético Baleares also unabhängig aller anderen Resultate gerettet.

Der Gegner aus Logroño steht zwar im Niemandsland der Tabelle, hofft aber auf die Qualifikation für die Copa del Rey. Die fünf besten Drittligisten nehmen am spanischen Pokal teil. Ausgenommen sind die zweiten Mannschaften. Da derzeit drei B-Teams im oberen Tabellendrittel zu finden sind, wäre der aktuelle Tabellenachte aus Logroño dabei. Allerdings ist fraglich, wie sehr sich die Spieler der Heimelf dadurch motivieren lassen.

Fans sind sauer

„Ich schaue nur auf uns. Für Calahorra ging es um nichts mehr und sie haben bis zum letzten Atemzug gekämpft“, sagt der Trainer von Atlético Baleares. Die Stimmung beim Volckmann-Club entspricht derzeit der Tabellensituation. Nach dem Abpfiff ließen die Fans in den sozialen Medien ihren Frust raus und schimpften vor allem auf den deutschen Eigentümer sowie auf Sportdirektor Patrick Messow und dessen Assistent Jordi Roger. „Das ist der Lauf der Dinge im Fußball, wenn die Ergebnisse nicht stimmen“, sagt Jordi Herrero, Leiter des Fanclubs „Jogo Bonito“. „Ich wage es nicht, Ingo oder Patrick zu kritisieren. Ohne sie wären wir vielleicht schon vor Jahren in der Kreisklasse verschollen.“

Der Verein arbeitet daran, dass die Fans das Team zum letzten Saisonspiel begleiten können. Der nächste Flughafen wäre in Bilbao. Von dort geht Samstagnacht kein Flieger zurück auf die Insel. „Die Sache ist kompliziert. In Bilbao gibt es eine Sperrstunde. Wir versuchen, diese nach hinten zu verschieben oder einen alternativen Flug von einem anderen Flughafen zu organisieren“, teilte Atlético Baleares am Montag mit.