Manchester United, Atlético Madrid und SSC Neapel jagen Star von Real Mallorca

Durch die guten Leistungen haben die Spieler des Erstligisten das Interesse großer Clubs geweckt

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Mit dem überraschenden Erfolg der vermeintlich kleinen Teams im Fußball geht der Fluch einher, dass die großen Fische ihnen die besten Spieler abwerben. Real Mallorca muss sich nach dem souveränen Klassenerhalt in dieser Saison sicherlich neu aufstellen. Die Fans können sich beim letzten Spiel am Sonntag (4.6., 18.30 Uhr) im Son Moix gegen Rayo Vallecano von einigen Stars verabschieden.

Beste Saison seit elf Jahren

Aus sportlicher Sicht war es die beste Spielzeit seit elf Jahren. Damals gelang der achte Platz – eine Platzierung, die für den derzeitigen Tabellenzwölften mit einem Sieg am Sonntag und Niederlagen der Konkurrenz sogar noch möglich ist. Über die ganze Spielzeit gesehen stand Real Mallorca zu keinem Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz und war auch nie wirklich der roten Zone nahe. Die Art und Weise, wie Trainer Javier Aguirre Fußball spielen lässt, ist für die Zuschauer zwar manchmal etwas langweilig, dafür gnadenlos effektiv.

Stadion von Son Moix ist eine Festung

Acht der 13 Siege holten die Mallorquiner mit einem knappen 1:0. In lediglich sechs der bisher 37 Spiele gelangen zwei oder mehr Tore. Dafür verteidigte Real Mallorca das eigene Tor mit allen Kräften. Besonders das Stadion von Son Moix ist mittlerweile eine Festung, die spanienweit gefürchtet wird. Real Madrid wurde mit einer Pleite nach Hause geschickt. Nur zwölf Mal bejubelten die Gegner in Palma ein Tor. In dieser Kategorie ist nur Meister FC Barcelona besser (vier Gegentore).

Wer ein Haar in der Suppe suchen möchte, findet es bei der Auswärtsbilanz. Wie man es von Real Mallorca gewohnt ist, gibt es krasse Unterschiede zwischen den Leistungen auf der Insel und in der Fremde. Auswärts hagelte es ganze 31 Gegentore, zuletzt drei bei der 0:3-Pleite am Sonntag (28.5.) gegen Barça.

Kang-In Lee geht

Mit Kang-in Lee wird einer der zwei wichtigsten Spieler den Club sicher verlassen. Mit Atlético Madrid, SSC Neapel und Manchester United streiten sich die ganz großen Clubs um die Dienste des Südkoreaners, der den Sprung vom Talent zum Antreiber und Stammspieler geschafft hat.

Auch für Vedat Muriqi, der mit 14 Toren auf dem sechsten Platz der Torjägerliste steht, wird es Interessenten geben. Im Gegensatz zu Kang in-Lee fühlt sich der Kosovare auf der Insel aber pudelwohl und hat bislang kein Wechselgesuch eingereicht. Gute Stürmer sind in Spanien selten geworden. Sollte Robert Lewandowski am Sonntag kein Doppelpack gelingen, ist er mit 23 Toren der Torschützenkönig mit den wenigsten Treffern seit 2002. Damals holte Diego Tristán mit 21 Toren die Krone.