Von der Mitläuferin im Starensemble zur möglichen Weltfußballerin: Mallorca-Kickerin Mariona Caldentey
Die Fußballerin gewann mit dem FC Arsenal die Champions League gegen ihren Ex-Club

Mariona Caldentey gewann zum vierten Mal die Champions League.
Als Mariona Caldentey im vergangenen Sommer den FC Barcelona verließ, wirkte das wie ein Rückschritt. 19 Titel holte die mallorquinische Fußballerin mit den Katalanen, die sich immer mehr zur Übermannschaft mauserten. 719 Tage lang – 64 Spiele – blieben die Barça-Frauen in der Liga ungeschlagen. In der Champions League gewannen sie zwei Mal in Folge den Titel. Die Mallorquinerin wechselte zum FC Arsenal, der seit Jahren auf einen Pokal wartet und zuletzt in der Königsklasse nicht mal über die Qualifikation hinauskam. Doch vielleicht war die 29-Jährige aus Felanitx das entscheidende Puzzleteil. Denn die Londonerinnen gewannen am Samstag (24.5.) das Champions-League-Finale – gegen Caldenteys ehemalige Kolleginnen.
Der Wechsel zahlte sich in vielerlei Hinsicht aus. Die Mallorquinerin verließ ein Team, in dem sie nur eine von mehreren Weltstars war. Und ging zu einem Club, bei dem sich nun fast alles um sie dreht. Mit 3.402 Minuten in 41 Spielen stand sie länger auf dem Platz als jede ihrer Teamkolleginnen. Die englische Liga wählte sie zur besten Spielerin der Saison. 19 Mal traf sie selbst, neun Tore bereitete sie vor. Caldentey gilt als eine der Favoritinnen auf den Titel der Weltfußballerin 2025.
"Verspüre eine enorme Befriedigung"
„Ich musste meine Komfortzone verlassen und zeigen, dass ich auch gut kicken kann. Ich verspüre eine enorme Befriedigung, dass das so gut gelaufen ist“, sagte sie bereits vor dem Champions-League-Sieg bei einer Pressekonferenz. Auf einen ausufernden Jubel verzichtete sie und tröstete lieber ihre früheren Mitspielerinnen. Darunter die Mallorquinerinnen Cata Coll und Patricia Guijarro.
Am entscheidenden Treffer von Stina Blackstenius in der 74. Minute des Endspiels war die amtierenden Weltmeisterin beteiligt. Sie passte den Ball vom rechten Flügel in die Mitte. Nach einem weiteren Zuspiel war die Torschützin frei vor Keeperin Cata Coll.
Für Mariona Caldentey steht nun der nächste Seitenwechsel an. Mit der spanischen Nationalmannschaft spielt die Flügelangreiferin in der Nations League gegen Belgien (30.5.) und England (3.6.). Sprich: Sie läuft im Team mit vielen ihrer Ex-Barça-Kolleginnen gegen viele ihrer amtierenden Mitspielerinnen auf. Passenderweise wird auch noch in Barcelona gespielt. Allerdings im RCDE-Stadion, wo Espanyol seine Heimspiele austrägt.
Rückkehr in die Nationalmannschaft
Die Wahl-Londonerin muss dann ihre Teamkolleginnen aufmuntern. „Die Niederlage schmerzt immer noch“, meinte Cata Coll. Seit einem Jahr wieder bei der Nationalmannschaft dabei ist auch Patricia Guijarro. Die Mittelfeldspielerin aus Palma, eine der weltbesten Frauenfußballerinnen, weigerte sich lange Zeit, für Spanien aufzulaufen. Die Zustände im Nationalteam seien zu schlecht. Was genau sie meinte, hat sie bis heute nicht erläutert. Um sie herum streikten viele weitere Spielerinnen. Bis auf Guijarro knickten die Rebellinnen aber alle ein. Die 27-Jährige fehlte so auch beim WM-Titel 2023, wo es noch zum Kuss-Skandal um den Ex-Fußballpräsidenten Luis Rubiales kam. Vor einem Jahr erklärte sie, ihr gefalle der Wandel, den das Nationalteam durchschritten habe und kehrte zurück.
Nach der Länderspielpause kämpfen die Barça-Frauen um eine weitere Trophäe. Am Samstag (7.6.) geht es im Finale der Copa de la Reina gegen Atlético Madrid. Spätestens dann können Coll und Guijarro ihr Caldentey-Trauma überwinden.
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