Wer sich bisher auf Mallorca vorm Katalanisch-Lernen gedrückt hat, hat jetzt keine Ausrede mehr: Der Inselrat hat eine neue, interaktive sehr attraktive Plattform zum Selbstlernen für Einsteiger kreiert. „Mallorcat" heißt das Projekt, das kostenlos unter mallorcat.llenguamallorca.cat einsehbar ist. Für eine bequemere Hand­habung empfiehlt es sich, den Link am Computer und nicht am Handy zu öffnen.

Auf der Startseite bekommen deutsch­sprachige Besucher beim Wechseln der Sprachansicht zu „Deutsch" dann sogar in ihrer ­Muttersprache eine kurze Anleitung zur Funktionsweise der Plattform. Dabei lohnt es sich auch, das knapp einminütige „Vídeo introductori" anzusehen. Darin werden die drei Hauptfunktionen der Plattform erklärt.

Dann kann es auch schon losgehen, und Benutzer können unter „Temes" rechts oben aus 31 verschiedenen Themenbereichen auswählen. Ob „Unterricht", „Familie", „Farben", „Berufe", „Sportarten", „Berge", „Meer" oder verschiedene Zimmer innerhalb des Hauses: Alle Rubriken drehen sich um Alltagsthemen. Sie können beliebig durchgegangen werden, ohne dass dabei auf eine bestimmte Reihenfolge geachtet werden muss. „Wer in die Berge aufbricht, kann sich an einem Tag speziell diesen Themenbereich genauer anschauen", so Aina Morales vom Inselrat.

Wer die Maus über die Rubriken-Titel fährt, dem fällt schnell auf, dass eine der Besonderheiten der Plattform das Lokalkolorit ist. Die Hintergrundfotos der Rubriken auf denen man die interaktiven Elemente anklicken kann, wurden allesamt auf Mallorca aufgenommen, etwa in der Balearen-Universität UIB, in Sóller, Santa María del Camí, am Rathausplatz, dem Borne und im Mercat de l'Olivar in Palma, dem Castell de Bellver und am Stausee Gorg Blau in der ­Tramuntana. Auch die auf den Fotos gezeigten Menschen sind vermutlich waschechte Mallorquiner. In Rubriken wie „El dinar i el sopar" ­(Essen und Abendessen) oder „El berenar" ­(Zwischenmahlzeit „merienda") tauchen dann auch typisch ­mallorquinische Speisen und Snacks wie belegte Brötchen namens llonguets, Schmalz­schnecken (einsaïmades, Kat.) oder das Inselgericht, das auf Katalanisch tombet ­genannt wird, auf.

Erklären wir die Funktionsweise einmal anhand des Fotos mit dem Rubriknamen „On vius?" (Wo wohnst du?) (s.?o.): Es geht los mit ein paar Vokabeln, die man Gegenständen, Gebäuden und Personen durch die auf dem Bild grau aufleuchtenden Punkte leicht zuordnen kann. Klickt man sich durch die Punkte, erfährt man nicht nur, wie ein Wort geschrieben, sondern auch ausgesprochen wird. Weil jeder von uns beim Sprechen Eigenarten hat, wird jede Vokabel jeweils von einer männlichen und weiblichen Stimme vorgelesen. Wer durch ist, kann sich unter „Diàlegs" passende Gespräche anhören (in diesem Fall nur eines). Alle, die gut Spanisch können, dürften einen Großteil des Gesagten verstehen. Unter „Verbs" werden als Letztes separat die Verben aufgeführt. Praktisch: Wer auf das Büroklammer-Symbol klickt, wird auf ein PDF mit der Konjugationstabelle für alle Zeiten und Per­sonen geleitet. Unter „Cerca" (Lupensymbol) auf der Hauptseite kann man bereits gelernte Wörter wiederfinden.