Wie Sie junge Hunde dazu erziehen können, in Ihrer Abwesenheit ruhig zu bleiben. Haustür erst öffnen, wenn sie nicht mehr kläffen.

Fast jeder, der einmal einen Welpen besaß, kennt die Situation: Er wurde nur für kurze Zeit alleine gelassen, man kehrt zurück, und die Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld … heruntergezogene Kissen, ausgegrabene Pflanzen, die Socken von Herrchen in der einen Ecke, Frauchens zerbissene Pumps in der anderen. Dann sagt auch noch der Nachbar, er hätte sich die ganze Zeit Sorgen gemacht, weil der Hund so erbärmlich gejault habe.

Aber wie gewöhnt man einen jungen Hund an das Alleinbleiben? Zunächst einmal muss man sich bewusst machen, dass sich der junge Hund, wenn er allein bleiben muss, von seinem Ersatzrudel Menschenfamilie verlassen fühlt. Es ist also nachvollziehbar, dass er weint und sich eine Ersatzbefriedigung sucht. Dies sind meist Dinge aus dem sehr persönlichem Umfeld der Besitzer. Getragene Socken, Unterwäsche, Handtücher und Schuhe gehören zu den beliebtesten Artikeln. Sie können dem entgegenwirken, indem Sie die Spielzeuge des Hundes für ihn nicht dauernd verfügbar lassen. Oftmals liegen Bälle und Quietschtierchen den ganzen Tag herum, sind somit kaum noch von Interesse für den Hund. Sinnvoller ist es, wenn Sie diese Objekte zu Ihren Spielzeugen machen, indem sie diese nur herausholen, wenn Sie sich wirklich mit dem Hund beschäftigen.

Wenn wir einmal zurückdenken an unsere eigene Kindheit, so ist es doch bei jedem mehr oder weniger so gewesen, dass die Spielzeuge und Kinderzimmer anderer Kinder immer viel interessanter waren als die eigenen. Einem Hund geht es da nicht anders.

Wenn Sie das Haus verlassen, stellen sie Ihrem Hund also einfach die Kiste mit Ihrem Spielzeug hin. Sie haben dann zumindest eine Chance, ihre Pflanzen nicht ausgetopft vorzufinden, wenn Sie zurückkehren.

Wichtig ist es auch, den jungen Hund erst einmal langsam daran zu gewöhnen, alleine das Haus zu hüten. Muten sie ihm nicht gleich ein stundenlanges Alleinsein zu, sondern arbeiten Sie sich in kleinen Schritten in die gewünschte Richtung. Hierbei gilt es einiges zu beachten: Betreten Sie Ihr Heim niemals, wenn Sie Ihren Hund jaulen oder bellen hören. Wenn Sie keinen ständigen Kläffer besitzen möchten, versuchen Sie das Haus erst zu betreten, wenn der Hund still ist. Alles andere bestätigt den Hund in seinem Verhalten, sodass es für ihn leicht den Anschein haben könnte, dass man uns förmlich herbeikläffen kann.

Bei Ihrer Rückkehr begrüßen Sie ihren Hund normal und nicht allzu überschwänglich. Für den Hund kann dies langfristig nämlich auch das Signal setzen, dass Sie sich bei ihm für das unerlaubte Entfernen vom Rudel entschuldigen wollen. Und wenn Sie ihm dann vielleicht noch ein Leckerli mitbringen, werden Sie dementsprechend falsch verstanden.

Das Radio eingeschaltet zu lassen, ist auch eine kleine Hilfe. Der Hund vernimmt akkustische Signale, die ihm vormachen, nicht ganz allein zu sein. Lassen Sie den Hund die Räume betreten, in denen er sich auch in Ihrer Gegenwart aufhält.

Die Autorin ist Hundetrainerin auf Mallorca, Tel.: 648-60 03 30.