Die zu erwartenden hohen Temperaturen der nächsten Monate beeinflussen nicht nur unser alltägliches Leben. Auch unseren Haustieren kann die Hitze zuweilen gehörig zu schaffen machen und erfordert, dass wir den Umgang mit den Tieren und die Versorgung unserer Hunde und Katzen den sommerlichen Bedingungen anpassen.

Da Hunde und Katzen keine Schweißdrüsen haben, spielt das Schwitzen bei der Regulation der Körpertemperatur nicht dieselbe Rolle wie bei Menschen. Hunde und Katzen können nur an den Ballen schwitzen, wegen der kleinen Flächen dieser Hautpartien, ist diese Art der Wärmeabgabe jedoch nicht ausreichend.

Das Hecheln der Hunde ist die wichtigste Weise, in der überschüssige Wärme abgegeben wird, um damit die Körpertemperatur durch die Verdunstungskälte zu reduzieren. Weil beim Hecheln viel Flüssigkeit abgegeben wird, ist der Wasserbedarf im Sommer natürlich besonders hoch. Deshalb muss den Tieren immer ausreichend sauberes Trinkwasser zur Verfügung stehen. Wenn man mit dem Tier unterwegs und die Wasserversorgung vor Ort nicht gewährleistet ist, sollte man einen Grundvorrat an Wasser mit sich führen. Zudem sollten Tiere, die im Freien gehalten werden, immer die Möglichkeit haben, sich an einem schattigen Plätzchen vor der Sonne zu schützen.

Mit steigender Hitze sinkt auch bei Tieren die Lust auf körperliche Anstrengung. Hunde wie Katzen liegen tagsüber meist träge im Schatten. Dem verminderten Energiebedarf sollte man durch eine Reduzierung der Futtermenge – besonders bei Tieren, die zur Fettleibigkeit neigen – Rechnung tragen. Ausgiebige Spaziergänge sollten auf den Morgen oder die späten Abendstunden verlegt werden.

Leider sind die Strände Mallorcas für Hunde tabu. Es besteht ein generelles Hundeverbot an allen Badestränden der Insel. Außerhalb der normalen Badezeiten werden Hunde jedoch an einigen Stränden geduldet. Nach einem Bad im Meer ist es ratsam, das Meersalz mit klarem Wasser aus dem Fell zu spülen. Für alle Hunde, denen das Bad im Meer verwehrt bleibt, stellt eine erfrischenden Dusche mit dem Gartenschlauch eine willkommene Möglichkeit zur Abkühlung dar – vorausgesetzt, der Hund mag das auch.

Eine weitere Vorkehrung für die sommerliche Hitze besteht bei manchen Tieren im Scheren des dichten Fells. Aber nicht bei jedem Felltyp ist ein Haarschnitt sinnvoll. Bei langhaarigen Hunderassen wie Bobtail, Pudel und vergleichbaren Mischlingen hilft das Kürzen bei der Abgabe der Hitze, zum Beispiel beim Liegen auf kühlen Steinböden. Allerdings sollte das Fell nie zu kurz geschnitten werden, da die Haare auch einen Schutz gegen Sonneneinstrahlung und -brand darstellen. Bei anderen Hunderassen mit dichtem Unterfell, z.B. Huskys, ist von einer Schur abzuraten. Über die Art der Schur, ob kurz oder etwas länger, berät sie der Hundefriseur sicher gerne.

Eigentlich sollte es nicht notwendig sein darauf hinzuweisen, dass man Hunde bei den hiesigen Sommertemperaturen nicht im Auto lassen darf. Leider kommt es aber immer wieder vor, dass Tiere für einen vermeintlich kurzen Moment alleine gelassen werden, sich die Dauer der Abwesenheit dann verlängert, und das Tier im heißen Auto Qualen leidet. Die meisten Ausflüge sind für Hunde bei Hitze ohnehin keine Freude. Oft ist es das Beste, das Tier zu Hause zu lassen – natürlich im Schatten und mit ausreichend Wasser.

Der Autor ist Tierarzt in Portals Nous, Tel.: 971-67 76 06. Notdienst-Tel.: 607-60 70 80.