Dank der blauen Birne haben Lobo und Blanca endlich Ruhe. Und können nachts wieder ruhig schlafen. Denn auf Anraten des Tierarztes hängt jetzt eine Anti-Mücken-Lampe in ihrer Hundehütte. Von Sandmücken wird die gefährliche Hundekrankheit Leishmaniose übertragen. „Sie sind vorwiegend nachts aktiv, wenn die Hunde schlafen“, sagt Hans Meyer aus Ses Salines. Um seinen zwei Schweizer Schäferhunden an heißen Tagen eine kühle Brise zu verschaffen, stellt er schon mal einen Ventilator in die Hundehütte.

Jede Erfrischung ist den Tieren im Sommer recht, weiß auch Tierheilpraktikerin Annette Dragun. Wichtig ist, das Haustiere Schatten und genügend frisches Wasser zur Verfügung haben. „Katzen verschlafen gerne die heißen Stunden an einem kühlen Plätzchen und sind generell nachts aktiv“, so Monja Ashauer, Tierarzthelferin in der Eurotierklinik Arenal. Vorsicht ist mit weißen Katzen geboten, sie haben eine Sonnenallergie. „Durch viel Sonneneinstrahlung kann sich Hautkrebs an den Ohren entwickeln, daher die Ohren mit hohem Schutzfaktor eincremen!“

Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen sind extrem hitzeempfindlich, da kann ein gut gemeinter Platz in der Sonne zu Kreislaufversagen führen. Die Tiere an einen kühlen schattigen Ort stellen und mit frischem Obst, Gemüse und Wasser versorgen. Vögel lieben die Sonne, doch auch sie brauchen schattige Plätzchen zur freien Verfügung. Sie strecken ihre Flügel weit aus, um die Wärme zu genießen. Viele Arten baden gerne oder lassen sich mit dem Wassersprüher nass machen. Gleiches gilt für Enten und Gänse: immer Schatten und eine Bademöglichkeit gewünscht.

Pferde können extreme Hitze oder Kälte vergleichsweise gut ab. „Sie passen sich der jeweiligen Temperatur an“, sagt Pferdetierärztin Susanna Kühn. Da sie Schweißdrüsen am ganzen Körper haben, können sie im Sommer schwitzen und so die Haut kühlen. „Die meisten Pferde suchen jetzt dennoch den Schatten und dösen tagsüber vor sich hin.“

Um den Tieren je nach Jahreszeit die besten Lebensbedingungen zu bieten, gibt‘s im 40 Hektar großen Natura Park in Santa Eugènia Sommer- und Wintergehege. „Im Sommer brauchen die Tiere Schattenplätze, sie schlafen viel und sind weniger aktiv“, sagt Park-Direktor Antoni Mas. Generell seien die autochthonen Tierarten besser an das mediterrane Klima angepasst als die Rassen aus Zentraleuropa.

Beispiel Hausschwein. Im Gegensatz zum porc negre mallorquin, dem schwarzen mallorquinischen Schwein, dürfen Schweine aus Nordeuropa nicht in der prallen Sonne stehen. „Ihre weiß-rosa Haut ist zu empfindlich.“ Im Sommer gibt Mas den Schweinen kleinere Fressrationen, da sie im Gegensatz zum Winter keine Fettschicht brauchen, die sie vor Kälte schützt. Kann Tieren die Hitze auch mal zu Kopf steigen und sie aggressiv machen? „Wenn man ihnen ausreichend Wasser und Schatten zur Verfügung stellt, eigentlich nicht“, so der Park-Direktor.