Der fast sieben Kilo schwere Brocken könnte für seinen Finder ein Sechster im Lotto sein - doch noch fehlt die Bestätigung, dass es sich um sogenannten grauen Amber handelt, also das Erbrochene eines Pottwals. Ein Labor in Schottland soll die Materialprobe identifizieren.

Karsten Adlung und Karin Bruker aus Stuttgart waren während ihrer Wanderung an einem Strand im Süden von Mallorca fast über das Treibgut gestolpert, das sie an einen Elefantenfuß erinnerte. Es fühlte sich wie Wachs an und verströmte einen herben, würzigen Duft. Die beiden gingen zunächst weiter. Dann jedoch kam ihnen eine Nachricht aus England in den Sinn, wo Experten den grauen Amber eines Pottwals identifiziert hatten. Der Wert jenes Fundstücks, das nicht einmal halb so groß war wie das jetzt auf Mallorca gefundene, wurde mit 130.000 Euro beziffert. Amber gilt als kostbarer, von der Natur gelieferter Rohstoff. Er wird bei der Parfumherstellung benutzt.

Das Paar drehte also um, fotografierte das Strandgut und packte es in eine Kiste. Die MZ organisierte ein Treffen mit Debora Morrison vom Palma Aquarium. „Ich bin mir fast sicher, dass es sich um Erbrochenes eines Pottwals handelt", so die Meeresbiologin. Der Mageninhalt schwämme manchmal jahrzehntelang auf den Wellen. Sonne und Salz bewirken die Oxidation, die den Duftstoff so kostbar mache. „Der Pottwal hat mir einen Gruß geschickt", sagt Adlung. Im Fall einer Bestätigung will der Deutsche die Hälfte des Verkaufserlöses für den Walschutz spenden.