Auf Mallorca erholen sich die Bestände des roten Milan: Wie Toni Muñoz, Vogelschützer beim Umweltverband Gob, am Montag (15.9.) mitteilte, ist die Zahl der Greifvögel in den vergangenen drei Jahren deutlich angewachsen. Heute leben neben 58 Brutpaaren rund 200 weitere Exemplare auf der Insel, die höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen.

Um die Bewegungen der Tiere zu verfolgen und die Population so zu überwachen, versieht der Gob seit dem Jahr 2000 einzelne Vögel mit Funksendern. Derzeit sind rund 40 Tiere mit solchen Sendern ausgestattet, die eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern und eine Lebensdauer von rund vier Jahren haben.

Nachdem die öffentlichen Hilfsmittel für derlei Projekte krisenbedingt zusammengestrichen wurden, müssen nun andere Sponsoren einspringen: Am Montag (15.9.) unterzeichnete der Gob mit dem Stromversorger Endesa ein Abkommen zur Finanzierung von zehn weiteren Funksendern.

Zur Erholung der Milan-Bestände haben Muñoz' Einschätzung zufolge unter anderem die hohen Strafen für das Auslegen von Giftködern geführt: Da es sich beim Milan um eine geschützte Art handelt, gilt der Gifteinsatz nicht nur als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat. Zuletzt musste ein Finca-Besitzer, auf dessen Grundstück drei Milane an Gift verendet waren, vor drei Jahren 6.000 Euro Strafe sowie weitere 11.000 Euro Entschädigung an die öffentliche Verwaltung zahlen, um die Investitionskosten für die Überwachung der Vögel zu kompensieren.