Die balearische Landesregierung will mit einer neuen Methode gegen den schädlichen Palmrüssler auf Mallorca vorgehen. So ist geplant, im Rahmen eines Pilotversuchs einen für das Insekt schädlichen Pilz einzusetzen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Der Pilz soll im kommenden Jahr in Versuchsgebieten in zwei Gemeinden auf Mallorca zum Einsatz kommen, wie es in der mallorquinischen Lokalpresse heißt. Wo die vier je 100 Hektar großen Gebiete sein sollen, steht noch nicht fest.

Experimente in der Gegend von Alicante haben Erfolge dieser Methode gezeigt. Zum Einsatz kommt eine Falle, die mit einem sogenannten insektenpathogenen Pilz präpariert wird, dem "Beauveria bassiana". Der Trick: Die Käfer kommen in der Falle mit den Pilzsporen in Kontakt. Diese keimen aus und durchdringen den Chitinpanzer des Insekts. Zudem werden Sporen an weitere Palmrüsslerkäfer übertragen.

Die gut drei Zentimeter großen Exemplare des "Rhynchophorus ferrugineus" fressen meterlange Gänge im Inneren der Stämme und bringen die grünen Palmwedel zum Abknicken. Wenn den ursprünglich aus Asien stammenden roten Rüsselkäfern vorher nicht der Garaus gemacht wird, erlegen sie so den kompletten Baum.

Auf Mallorca sind die Gemeinden Palma, Llucmajor und Marratxí am stärksten betroffen, allerdings hat sich der Schädling inzwischen in fast allen Gemeinden ausgebreitet. Bekämpft wird der Palmrüssler bislang durch Stamminjektionen, Duftfallen oder mechanische Entseuchung, im fortgeschrittenen Stadium muss die betroffene Palma ganz gefällt werden.