Für die Pottwale in den Gewässern rund um Mallorca wird der Schiffsverkehr zur ernsthaften Bedrohung: Mit dieser Warnung richtete sich Txema Brotons, Biologe und Gründer der balearischen Meeressäugerstiftung Tursiops, am Wochenende an die Öffentlichkeit.

Bei einer der zahlreichen Beobachtungstouren, auf denen die Tursiops-Mitarbeiter die Wale und Delfine in den Balearengewässern zählen und fotografieren, haben die Forscher in der vergangenen Woche zwischen Mallorca und Ibiza besonders viele verletzte Weibchen mit Jungtieren ausgemacht.

Da in der Gegend vor allem weibliche Pottwale mit ihrem Nachwuchs auf der Suche nach Nahrung unterwegs sind, stoßen sie besonders häufig mit Schiffen zusammen, was zu schweren oder gar tödlichen Verletzungen der Meeressäuger führen kann. Brotons zufolge sind die Bestände der Pottwale durch die Gefährdung der fortpflanzungsfähigen Weibchen noch bedrohter als ohnehin schon.

Insgesamt leben im westlichen Mittelmeer rund 400 Pottwale. Die Tiere fressen in den Tiefen des Meeres, scheiden ihre Verdauungsprodukte aber an der Oberfläche wieder aus und bilden nicht zuletzt deshalb einen wichtigen Bestandteil des marinen Ökosystems. /lex