In der Gegend von sa Coma an der Ostküste von Mallorca ist am Montagabend (4.5.) ein Schimpansen-Weibchen erschossen worden, das am Mittag zusammen mit einem Männchen aus dem dortigen Safari Zoo entlaufen war. Das Tier war als potenziell gefährlich eingestuft worden, berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Offenbar verfügten die an der Suche beteiligten Einsatzkräfte nicht über Betäubungspfeile, wie es in der Zeitung "El Mundo" heißt. Nach dem Männchen wurde unterdessen am Dienstag weiter gesucht.

Die beiden jeweils rund 80 Kilo schweren Tiere mit Namen Adán und Eva waren am Montagmittag entkommen, nachdem offenbar das elektronische Sicherungssystem ausgefallen war. Mitarbeiter wie auch Besucher brachten sich darauf unter anderem in einer Cafetería oder in ihren Pkw in Sicherheit.

An der Suchaktion beteiligten sich Mitarbeiter der für Tierschutz zuständigen Abteilung Seprona der Guardia Civil, des Zivilschutzes, der Ortspolizei von Sant Llorenç sowie Angestellte des Parks. Auch ein Helikopter der Guardia Civil war im Einsatz.

Die Umweltschutzvereinigung Gob nahm die Erschießung des Schimpansen zum Anlass, erneut vom balearischen Umweltministerium die Schließung der Einrichtung zu fordern. Man kritisiere seit langem die Haltungsbedingungen im Zoo, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. Statt sich um den Schutz wilder Tiere und die Artenvielfalt zu kümmern, stünde die touristische Vermarktung im Vordergrund.

Es ist nicht das erste Mal, dass Tiere aus dem Zoo entkommen. Vermisst worden waren zuvor schon Antilopen oder Affen. Der Safari Zoo Sa Coma hatte zuletzt mit der Aufnahme zweier Elefantinnen von sich Reden gemacht. /ff