Nach der Kritik und Protestankündigungen von Tierschutzaktivisten hat auch die balearische Landesregierung Zweifel am traditionellen Stierlauf in Fornalutx im Norden von Mallorca angemeldet. Das balearische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium forderte die Gemeinde am Mittwoch (2.9.) auf, die Rechtmäßigkeit des für Freitag (4.9.) geplanten "Correbou" nachzuweisen. Damit reagierte das Ministerium auf eine Anzeige der Tierschutzvereinigung Asociación Animalista de les Illes Balears.

Geprüft wird nun, ob die Tradition, bei der ein Jungstier durch die Gassen des Tramuntana-Dorfes gejagt wird, mit dem balearischen Tierschutzgesetz von 1992 vereinbar ist. In dem verlangten Bericht muss die Gemeinde Veranstalter und Finanzierung des Events offenlegen. Gefordert wird desweiteren ein Nachweis, dass die jährliche Tradition seit mindestens 100 Jahren ununterbrochen gefeiert wird.

Bürgermeister Antoni Aguiló (Volkspartei, PP) argumentierte, dass alle nötigen Genehmigungen vorlägen und der Stierlauf deswegen wie jedes Jahr über die Bühne gehen könne. Die Tierschutzaktivisten hatten angekündigt, diesmal nicht nur zu protestieren, sondern die Veranstaltung verhindern zu wollen. /ff