Nach der Kritik von Tierschützern hat das Palma Aquarium das Vorgehen bei der Einschläferung eines Blauhais, der an die Küste von Mallorca zurückgekehrt war, verteidigt. Das schwer kranke Tier, das am Samstag (14.5.) in der Cala Falcó gesichtet wurde, sei zunächst betäubt und minuziös untersucht worden. Es habe jedoch keine Alternative zur Einschläferung bestanden, um so sein Leiden zu verkürzen, heißt es im Blog des Palma Aquarium.

Bereits vergangene Woche, als der Blauhai im Meer vor Porto Pí auftauchte, habe man festgestellt, dass der Gesundheitszustand des Exemplares nicht einwandfrei gewesen sei. Das Tier sei jedoch mit Hilfe der Guardia Civil zweimal aufs offene Meer gebracht worden in der Hoffnung, dass es sich erholen würde. Das Vorgehen sei die ganze Zeit über durch das balearische Umweltministerium überwacht worden, heißt es. Die Autopsie habe schließlich bestätigt, dass der Hai nicht mehr lebensfähig gewesen sei.

Die balearische Tierschutzdachorganisation Baldea dagegen spricht von einer vorschnellen Einschläferung. "Wir bedauern zutiefst das Vorgehen in der Cala Falcó", heißt es auf der Facebook-Seite der Organisation. Das Tier hätte zunächst lebendig abtransportiert werden müssen, um es eingehend zu untersuchen. Erst dann hätte eine Entscheidung über eine Einschläferung getroffen werden dürfen. Diese sei zwar nötig, um das Leiden des Tieres zu verkürzen, doch "in diesem Fall hatte der Hai keine Chance".

Hintergrund: Blauhai - bedroht und nicht bedrohlich

Kritik wurde außerdem daran laut, dass der Blauhai in der Cala Falcó von Jetskis bedrängt und an die Küste getrieben worden sei. In den sozialen Netzwerken wurde zudem spekuliert, dass der Hai aus Furcht vor einem Imageschaden der Urlaubsinsel vorschnell getötet worden sei. Das Palma Aquarium hingegen betont, dass die Entscheidung zur Einschläferung schwer gefallen sei, es aber keine Alternative gegeben habe, um den Hai nicht länger leiden zu lassen. /ff