Elf von Naturschützern aufgepäppelte Mauersegler haben Kinder und der balearische Umweltminister Vicenç Vidal am Mittwoch (12.7.) vom Dach der Kathedrale von Palma de Mallorca in die Freiheit entlassen. Dabei handelte es sich um Exemplare, die zuvor als schutzlose Jungvögel von der Artenschutzbehörde Cofib aufgenommen und gepflegt worden waren.

Die ungewöhnlich frühe Hitzewelle hatte den Küken der Mauersegler dieses Jahr besonders zu schaffen gemacht. Wegen der hohen Temperaturen hüpften viele der Jungvögel aus purer Verzweiflung aus dem Nest. Doch auf dem Boden sind ihre Überlebenschancen sehr gering, da die Eltern sie dort nicht versorgen können. Die Flugakrobaten können durch ihren kunstvollen Flug zwar Unmengen an Ungeziefer aus der Luft schnappen, sind aber sehr schlecht zu Fuß. Landen sie auf dem Boden, müssen sie anschließend auf eine Anhöhe klettern, von der sie wieder in die Lüfte starten können.

Mauerseglern helfen

Der Cofib fordert deshalb alle Bürger auf, Küken von Mauerseglern der Artenschutzbehörde (Tel. 971 14 41 07 oder in Notfällen 607 55 40 55) zu melden. Das spanische Wort für Mauersegler ist "vencejo". Beim Cofib werden die Jungvögel aufgepäppelt, bis sie flügge werden. Zur Zeit versorgen die Tierschützer auf Mallorca und den Nachbarinseln rund 400 Exemplare junger Mauersegler. Für den Menschen sind diese oft mit Schwalben verwechselten Vögel auch deshalb so wichtig, weil sie in großen Mengen Mücken und anderes Ungeziefer vertilgen. /tg