Rund neun Monate, nachdem die balearische Landesregierung hat den Kanal zwischen Sant Elm und der vorgelagerten Insel Dragonera im Südwesten von Mallorca zum Meeresschutzgebiet erklärt hat, haben sich die Fischbestände deutlich erholt. Vor allem Riesenzackenbarsche und Seebarsche seien wieder in geringer Tiefe auszumachen, heißt es in einer Pressemitteilung der Landesregierung vom Dienstag (8.8.).

Diese Entwicklung sei typisch für neue Schutzgebiete. Da die Exemplare nun keine Netze fürchten müssten, näherten sie sich wieder der Oberfläche und vermehrten sich stärker. Studien seien vor der Erklärung zum Meeresreservat zu dem Schluss gekommen, dass das Gebiet bei Dragonera großes Potenzial hinsichtlich der Erholung der Bestände habe.

Die verabschiedete Verodnung verbietet insbesondere den Einsatz von Schleppnetzen und das Jagen mit Harpunen. Herkömmliche Fangmethoden und Angeln bleiben erlaubt, werden aber beschränkt. Mit dem neuen 912 Hektar großen Schutzgebiet wuchs die Anzahl der „reservas marinas" in den Gewässern rund um die balearischen Inseln auf insgesamt acht und die Fläche auf knapp 60.000 Hektar.

Die Insel Sa Dragonera ist für die Mallorquiner ein Symbol für den Naturschutz. Anfang der 70er Jahre kaufte ein Unternehmen das vorgelagerte Eiland, um dort eine Siedlung samt Luxushotels und Kasino zu errichten. Am 7. Juli 1977 besetzte eine Gruppe von Umweltschützern unter dem Motto „Terra i Llibertat" (Land und Freiheit) aus Protest die Insel und verhinderte die Bebauung. Zehn Jahre später kaufte der Inselrat Sa Dragonera. /ff