Hunde im Krankenhaus? Auf Mallorca soll das bald möglich sein. Die Gesundheitsbehörde IB-Salut will im Hospital Joan March in Bunyola möglich machen, dass Vierbeiner ihre kranken Herrchen und Frauchen besuchen können. Auch andere Krankenhäuser könnten bald nachziehen.

Als Vorreiter gilt das Can-Misses-Hospital auf Ibiza. Hier wurde die Idee bereits umgesetzt. "Es geht nicht darum, dass die Tiere eine therapeutische Funktion erfüllen sollen", so der Initiator Pablo de Frutos. "Wir wollen einfach nur den gewöhnlichen Alltag des Patienten so nah an ihn heranbringen wie möglich." Und dazu gehört eben in manchen Fällen auch der Hund.

Einfach ins Krankenzimmer spazieren darf Bello aber nicht. Zuvor steht eine lange Liste an Schritten an, die alle befolgt werden müssen. Zunächst muss der Patient beantragen, dass sein Hund ihn besuchen darf. Der verantwortliche Arzt checkt daraufhin den Zustand des Kranken. Ist dieser stabil, wird von Angehörigen verlangt, mithilfe eines Tierarztes den astreinen Gesundheitszustand des Hundes inklusive gültiger Impfungen vorzuweisen. Dann sucht ein Hundetrainer das Tier in seiner gewohnten Umgebung auf, begutachtet, ob es gut erzogen ist und bessert gegebenenfalls an einigen Stellen nach. Im Anschluss nimmt der Hundetrainer den Vierbeiner mit ins Krankenhaus und bereitet ihn auf die neuen Eindrücke (neue Gerüche, fremde Menschen, Fahrstühle und automatisch schließende Türen) vor. Erst dann darf Bello seinen Besitzer treffen, in einem speziell eingerichteten Raum im Krankenhaus. "Wir haben gemerkt, dass es den Patienten zufriedener und kommunikativer macht, auf sein Tier zu treffen", so Pablo de Frutos.

Im Joan-March-Hospital auf Mallorca ist man noch nicht so weit. Bald sollen jedoch die ersten Hunde ihren Besuch antreten dürfen. Geplant ist, dass langfristig auch andere Krankenhäuser in das Projekt "Dogspital" einsteigen werden. /somo