In Cala Agulla hat Cannoli die Freiheit wieder kennengelernt: Die Schildkröte, die am 26. August verletzt vor der Küste von Ibiza aufgefunden worden war, ist am Donnerstag (21.9.) an dem Strand in Cala Ratjada im Nordosten von Mallorca wieder ausgesetzt worden. Zuvor war sie im Palma Aquarium aufgepäppelt worden, das sich im Auftrag des balearischen Umweltministeriums um die verletzten Tiere kümmert.

Der Ort, wo Umweltminister Vicenç Vidal und Verantwortliche des Auffangzentrums das Tier aussetzten, war zuvor mit einem neu entwickelten System ermittelt worden. Es kann in Echtzeit und unter Berücksichtigung von Schiffsverkehr sowie Strömungen herausfinden, wo sich für die Freilassung geeignete Küstenabschnitte befinden. Entwickelt worden war es vom Meeresforschungsinstitut Socib. Die Aktion verdeutliche gleichermaßen die Bedeutung von Tierschutz, Innovation und Pädagogik, so Umweltminister Vidal.

Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 35 an den balearischen Küsten gestrandete Meeresschildkröten versorgt, 21 davon auf Mallorca. Hauptfeinde der Tiere sind der Fischfang, die Umweltverschmutzung, der Schiffsverkehr sowie die Zerstörung von Nistplätzen. Die Schildkröten verschlucken zunehmend Plastikteile, die sie mit Nahrung wie etwa Quallen verwechseln, oder verheddern sich in Fischnetzen.

Im Mittelmeer kommen drei Arten vor: Die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), die Suppenschildkröte (Chelonia mydas) sowie die Lederschildkröte (Dermochelys coriacea). /ff