Dieses Klima lieben die Mücken auf Mallorca. Nach den ersten größeren Regenfällen und bei hoch bleibenden Temperaturen um die 25 Grad vermehren sich die Biester vor allem in den feuchten Gebieten dicht an der Playa de Palma und am Flughafen.

Die Stadt Palma de Mallorca sprüht dieses Jahr mehr denn je. Dafür setzt sie einen kleinen Hubschrauber ein, der die Gegenden Pla de Sant Jordi, Can Pastilla, ses Fontanelles und sa Casa Blanca bearbeitet. Lag die Zahl der Sprüheinsätze im vergangenen Jahr noch bei 63, ist sie dieses Jahr bereits auf 305 angestiegen, berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Mittwoch (11.10.).

Das dabei eingesetzte Mückengift soll speziell die "mosquitos" töten und für andere Insekten harmlos sein. Knapp 18.000 Liter seien bereits versprüht worden. Im vergangenen Jahr waren es fast 16.000 Liter.

Die Zahl der Mücken steige im Monat Oktober auf ihren höchsten Wert an, erklärt Biologe Miquel Ángel Miranda von der Balearen-Universität UIB. Bis die Temperaturen absinken, für gewöhnlich im November, nutzen sie das warme und feuchte Klima, um sich ordentlich zu vermehren und deshalb zu stechen. Dabei beschränke sich die Stechwut der Plagegeister nicht unmittelbar auf die feuchten Brutstätten. Eine Studie der Universität habe ergeben, dass sich die Mücken bis zu sieben Kilometer von ihren Brutstätten entfernen.

Die Tigermücke nutze ohnehin eher kleine Wasserpfützen, Schwimmbecken oder feuchte Blumentöpfe in menschlichen Siedlungen, um ihre Brut aufzuziehen. Rund 80 Prozent der Tigermückenlarven schlüpfen auf Privatgrundstücken, schätzt der Biologe. "Man könnte sie relativ leicht ausrotten, aber dazu mangelt es der Bevölkerung an Bewusstsein", fügt Anònia Martín hinzu. Man müsse nur das Wasser entfernen oder mit etwas Chlor behandeln. /tg