Als eine Lehrerin in Capdepera im Nordosten von Mallorca in der vergangenen Woche einen Klassenraum der Grundschule betrat, dachte sie zunächst, dass die Schüler ihr einen üblen Streich spielen wollten. Am Fenster baumelte eine Meter lange Schlange. Erst als sich die Erzieherin näherte, bemerkte sie: Es handelt sich um eine waschechte und lebendige Hufeisennatter.

Wie MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, brach unter den Schülern Panik aus. Einige rannten schreiend aus dem Klassenzimmer, andere - darunter auch die Lehrerin - verharrten in Schockstarre. Angaben der Augenzeugen zufolge versuchte das Reptil, ins Innere des Gebäudes zu gelangen. Scheinbar war das Fenster defekt und schloss nicht richtig. Erst einem herbeieilenden Lehrerkollegen gelang es, das Tier mit einem großen Schul-Lineal in Schach zu halten. Schließlich schlug er auf die Schlange ein und tötete sie.

Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Monaten, dass Hufeisennattern auf Mallorca für Schrecken sorgen. Schon mehrmals fanden Hausbesitzer Schlangen in ihren Garagen oder Kellern vor. Auch Kanarienvögel und Hauskaninchen sind bereits angegriffen worden. Während die Jagdorganisation Abec von einer Plage spricht, hat die balearische Landesregierung nach einer Studie von diesem Wort Abstand genommen. Im Jahr 2017 seien 155 Schlangen gefangen worden, das seien deutlich weniger als beispielsweise auf der Nachbarinsel Ibiza.