Die balearische Jagdvereinigung hat die umstrittenen Meisterschaften im Tauben- und Wachtelschießen für dieses Jahr, die wegen des Verbots auf Mallorca in die Region Valencia verlegt werden sollten, ganz und gar abgesagt. Als Auslöser gibt der Vorsitzende Pedro Bestard den Druck der balearischen wie auch der balearischen Landesregierung an. "Wir sagen die Veranstaltung lieber ab, um möglichen Schaden von den Jägern in Valencia abzuwenden", so Bestard gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Nachdem bekannt geworden war, dass der Wettbewerb im März kurzerhand verlegt werden sollte, hatten Tierschutzorganisationen ein Verbot der Tierquälerei gefordert. Es sei eine Schande, wenn die Region Valencia Schützen aus anderen Regionen Obdach gewähre. Auch die politischen Institutionen suchten nach einem Weg, die Veranstaltung zu verhindern.

Auf den Balearen ist das Turnier seit der Verabschiedung des balearischen Tierschutzgesetzes 2016 bei Strafen von bis zu 100.000 Euro verboten. Beim Tauben- und Wachtelschießen werden die Tiere in die Luft geschleudert. Vorher werden ihnen die Schwanzfedern herausgerissen. Manövrierunfähig taumeln die Tiere durch die Luft und dürfen dann von den Schützen mit maximal zwei Schuss abgeknallt werden.

Verbandssprecher Bestard wirft der balearischen Landesregierung nun vor, aus ideologischen Gründen die Jäger zu verfolgen. Das Verbot sei ein "Angriff auf das ländliche Mallorca", das "unsere Kultur und Tradition" gefährde. /ff