Das Badeverbot, das am Mittwoch (23.5.) an Stadtstränden wegen der Sichtung der Portugiesischen Galeere verhängt worden war, ist wieder aufgehoben. Am Donnerstag wurde in Molinar wie auch in Can Pastilla, dem westlichen Ende der Playa de Palma, wieder die grüne Fahne gehisst. Man habe keine weiteren Exemplare des giftigen Nesseltiers entdeckt, so eine Sprecherin der Stadtwerke Emaya gegenüber der MZ.

Die Stadt verwies in einer Pressemitteilung am Mittwoch auf ein Protokoll zur Identifizierung der Tiere durch Rettungsschwimmer sowie die Kennzeichnung von Strandabschnitten, an denen die Portugiesische Galeere gesichtet worden war. Badegäste werden gebeten, mögliche weitere Sichtungen der giftigen Nesseltiere unter den Telefonnummern 112 oder 010 zu melden.

Video: Sichtung der Portugiesischen Galeere bei Can Pastilla

Reste eines toten Exemplares waren zuerst am Montag in Molinar entdeckt worden, im Gebiet der dortigen Windrose. Am Dienstag wurde dann an der Küste des Delta, östlich der Playa de Palma, ein lebendes Exemplar gesichtet und fotografiert.

Das Eintreffen der Portugiesischen Galeere auf Mallorca war zu erwarten, nachdem Exemplare vor einigen Wochen bereits an Stränden von Ibiza und Formentera angeschwemmt worden waren. Sie waren dank konstanter Winde im März vom Atlantik ins Mittelmeer gelangt. Nach Einschätzung im balearischen Umweltministerium können die Tiere solange überleben, wie die Meerestemperatur niedrig bleibt. Ab 25 Grad würden die Tiere sterben, erklärt der zuständige Abteilungsleiter Antoni Grau gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Damit bliebe den giftigen Nesseltieren ein maximaler Zeitraum von drei Monaten.

Kommentar: Panischer Blick auf die Portugiesische Galeere?

Garau betont zudem, dass die Tiere starke allergische Reaktionen auslösten, diese müssten aber nicht unbedingt heftiger ausfallen als die anderer giftiger Quallen. Die Gefährlichkeit der Portugiesischen Galeere werde übertrieben.

Die Landesregierung hatte nach den ersten Sichtungen reagiert und eine Arbeitsgruppe zur Beobachtung der Nesseltiere eingerichtet.

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Strände

von Valencia und Alicante mussten in der Vergangenheit wegen der Giftqualle bereits gesperrt werden. Die Mallorquiner nennen die Quallenart "carabela portuguesa" oder umgangssprachlich "botella azul" (blaue Flasche). Die Tiere sind an ihrer charakteristischen Blaufärbung zu erkennen. /ff

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