Wenn sie könnten, würden die Meeresbewohner vor der Küste Mallorcas wohl jubeln. Die spanische Regierung hat am Freitag (29.6.) beschlossen, das Meer zwischen den Balearen und dem spanischen Festland als Schutzzone zu deklarieren. Dadurch hat man Ölbohrprojekten eine Absage erteilt.

Die geschütze Zone zwischen den Küsten von Alicante, Girona und den Balearen umfasst 46.385 Quadratkilometer und ist im Schnitt 85 Kilometer breit. In diesem Korridor sollen besonders Wale geschützt werden. Um die Balearen sind rund 400 Pottwale zu Hause, die unter Umweltverschmutzung, Überfischung, Lärm und Ölbohrungen leiden.

"Das Ziel ist, die Lebewesen vor den Auswirkungen von Unterwasserlärm zu schützen", sagte Umweltministerin Teresa Ribera der spanischen Nachrichtenagentur Efe. "Durch den Beschluss wird es in der Schutzzone keinen Abbau von fossilen Brennstoffen mehr geben". Der Erlass verbietet die geologische Untersuchung des Meeresraums mit Sonden, Luftdruckgeräten, gezielten Sprengungen und Bohrarbeiten. "Dadurch nähert sich Spanien der 3-Prozent-Marke geschützter Meeresgebiete", sagte Isabel Celaá, Pressesprecherin der Regierung.

Alianza Mar Blava befürwortet den Erlass. Die balearische Umweltorganisation hatte seit 2015 in erster Linie gegen Ölbohrprojekte gekämpft. 13 geplante Projekte - zwölf im Golf von León und eines vor der Küste von Tarragona - wurden gestoppt. "Die Regierung sollte diese nun endgültig zu den Akten legen", forderte Organisationssprecher Carlos Bravo bei einer Pressekonferenz. Auch der balearische Umweltminister Vicenç Vidal befürwortet den Entschluss und fügt hinzu, dass das balearische Umweltministerium bereits einen Tag vor dem Erlass einem Ölbohrprojekt eine Abfuhr erteilt habe. /rp