Rund zwei Dutzend Personen haben sich am Donnerstagvormittag (30.8.) vor dem Rathaus versammelt, um von der Stadt ein härteres Vorgehen gegen den Besitzer der am Mittwoch (29.8.)verunglückten Pferdekutsche zu fordern. Bei dem Unfall beschädigte das wild umherrennende Pferd acht Autos, nachdem es etwa einen Kilometer lang die Straße entlang gerannt war.

Die Gruppe forderte, dass der Betrieb der Pferdekutschen, die Touristen durch die Stadt fahren, ganz eingestellt wird. In Palma werde immer wieder gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, kritisierte die Vorsitzende des Tierschutzvereins ICA Animalista, Aida Cortecero.

Der Zwischenfall mit der Pferdekutsche hätte schwerwiegende Folgen haben können, hieß es bei den Demonstranten - auf der Straße waren viele Fußgänger unterwegs, die das Pferd hätte umrennen können, so Cortecero. "Der Vorfall ist sogar schlimmer als eine reine Misshandlung des Tieres, da er ein Risiko für jeden Bewohner darstellt. Ein rennendes Pferd kann eine Person bei einem Zusammenstoß töten. Daher sollte die Ortspolizei viel strengere Kontrollen bei den Kutschenbesitzern vornehmen", so die Vorsitzende.

Auch der Tierschutz-Dachverband Baldea meldete sich angesichts des Vorfalls zu Wort: Zum einen merkten die Verantwortlichen an, dass der Fahrer betrunken gewesen sein soll. Zudem forderten sie vom Rathaus, dass nicht nur ein Verfahren gegen ihn eröffnet wird und ihm wegen Tiermissbrauchs die Lizenz sowie der Führerschein entzogen werde. Es sei auch an der Zeit, dass das Rathaus das Thema "touristische Pferdekutschen" ernst nehme und mit allen Beteiligten über Alternativen nachdenke. Ein Teil der notwendigen Investitionen könne durch die Touristensteuer beglichen werden. Der Dachverband erhält nach eigenen Angaben jedes Jahr von Besuchern Beschwerden wegen der Pferdekutschen. /sw