Schneckenfans auf Mallorca müssen jetzt ganz stark sein: Das berümteste Exemplar der Insel ist tot. Bereits Ende August ist Schneckenkönig Tomeu verstorben. Das bestätigte sein Herrchen Miquel Salom der MZ.

Tomeu hatte eine genetische Besonderheit, weswegen das Haus der gefleckten Weinbergschnecke linksgewandt war. Gefunden hatte das Tier Miquel Salom im November 2016. Der Mallorquiner betreibt in Binissalem die Schneckenfarm samt Restaurant Sa Caragolera.

Ein Genetiker von der Universität in Nottingham hatte drei Tage zuvor einen Suchaufruf gestartet, um mehr der sogenannten Schneckenkönige aufzutreiben. So zog Tomeu nach Nottingham, wo er sich für die Wissenschaft fortpflanzte. Da bei den linksdrehenden Schnecken auch die Organe in die andere Richtung laufen, geht das nur mit anderen Schneckenkönigen. Die Nachkommen waren jedoch alle "normal". Die Wissenschaftler vermuten, dass sich die Genveränderung erst in der zweiten Generation zeigt. Nun warten die Forscher auf die Enkel von Tomeu.

Ende 2017 ist Tomeu dem Tod knapp entronnen. Er hatte ein Casting verloren, in welchem Forscher fünf genetisch besondere Tiere der Öffentlichkeit zur Wahl vorgeschlagen hatten. Es gewann ein Katzenhai. Besser für Tomeu, denn um an seine DNA zu kommen, hätte er eingefroren werden müssen.

Das gleiche Schicksal ist ihm nun ereilt. Nach viereinhalb Jahren ist Tomeu wohl eines natürlichen Todes gestorben. Sein Körper wurde in England eingefroren, das Schneckenhaus wird nach Binissalem zurückgeschickt, wo es im Restaurant ausgestellt werden soll. Ruhe in Frieden, Tomeu! /rp