Die Ursache für das Massensterben von Muränen, die zuerst an der Küste Ibizas und Formenteras und Ende August auch im Südosten und -westen von Mallorca angeschwemmt worden sind, steht wohl fest.

Wie der Inselrat von Ibiza in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, haben Meeresbiologen bei den toten Tieren den Befall durch einen Virus festgestellt. Dieser kann Gehirnentzündungen auslösen. Symptome der Krankheit sind sowohl Koordinationsstörungen bei der Motorik sowie Taub- und Blindheit. Die untersuchten Tiere wiesen Verletzungen im Zentralnervensystem und der Netzhaut auf.

Der Virus tritt vor allem bei Wassertemperaturen ab 20 Grad auf. Umso wärmer das Wasser, umso mehr Tiere werden befallen: Die meisten toten Muränen fanden sich denn auch nach Tagen mit besonders hoher Wassertemperatur im August. Laut Inselrat hatte die gleiche Krankheit 2011 und 2012 bereits zahlreiche Zackenbarsche getötet. Ob es sich um exakt denselben Virus oder eine Unterart handelt, muss noch geklärt werden.

Die Forscher gehen davon aus, dass das Massensterben mit dem Sinken der Wassertemperatur gen Winter zurückgeht. Das sei bereits jetzt der Fall.

Der Vorfall erinnert an das Massensterben der nacras, der größten europäischen Muschelart. Im Herbst 2016 wurde durch einen Parasitenbefall fast deren gesamte Population rund um die Balearen dahingerafft. /sw